Die Apotheose der Gutmenschen
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Dass Watchmen-Virtuose Zac Snyder ein Visionär ist, der seinem ganz persönlichen Kopfkino gerecht werden möchte, steht außer Frage. Als leidenschaftlicher Comic-Fan geht er nicht nur mit handwerklicher Profession an die Sache heran, sondern auch mit Herzblut und beinahe schon kindlich-hysterischer Glorifizierung, was aber nach hinten losgehen kann. Und sein Gipfeltreffen der bekanntesten Großstadtheroen zu einer durchwachsenen Sache werden lässt. Dabei ist die Grundidee der phantastischen Geschichte ja gar nicht mal so schlecht, ja geradezu voller sozialphilosophischer Denkansätze, ähnlich wie bei seinem Meisterwerk Watchmen. Da Superman in Snyders Interpretation als den griechischen Göttern ähnlicher Übermensch wahrzunehmen ist, führt die Frage nach Macht und Wohltätigkeit wohl zu der Annahme, dass – bis auf ein paar Ausnahmen – kaum ein lebendiges Wesen der Versuchung wiederstehen kann, die Schwächeren zu unterjochen oder auszulöschen. Dieser allgegenwärtige Zweifel, den die Menschheit mit sich herumträgt, bietet spannenden Spielraum in der Grauzone des DC-Universums, da wirkt Lex Luthor als verrücktes Genie eher wie eine lästige Randfigur, allerdings aber im Rahmen seiner Rollenbeschreibung überzeugend dargeboten. Auszurutschen vermag der Film vorallem an hanebüchenen Storywendungen und fragwürdigen Entscheidungen der Protagonisten. Hier schwächelt der Film enorm, gemeinsam mit der unfreiwillig komischen, gefühlten 800kg-Rüstung eines Batman, den der Glaube an das Gute längst verlassen hat und der mit leuchtenden Augen wie eine Mischung aus Robocop und Lego daherkommt. Vom dunklen Ritter, wie wir ihn kennen, bleibt dann wenig über. Und Ben Affleck mag Bruce Wayne durchaus einige Seiten abgewinnen – Christian Bale hat das Rennen längst gewonnen, da bleibt Ben die zweite Wahl. Wo die Materialschlacht Man of Steel unter tosendem Gekrache ähnlich wie bei den Transformers-Filmen die letzte Lust des Zusehers am Geschehen ausradiert hat, setzt Batman vs. Superman auf durchaus wuchtige, aber ausgewogenere Action, mit langen, dialoglastigen Lehrläufen dazwischen und wirren Traumsequenzen, die in den Folgefilmen hoffentlich näher erklärt werden. In Erinnerung aber bleibt letzten Endes Gal Gadot als Wonder Woman, die eine sehr geschmackvolle, integre Premiere abliefert. Unterm Strich: Der Kampf der Titanen bietet hochstilisiertes, pathetisches Comic-Kino mit guten Denkansätzen, leidet aber sichtlich an einer unausgearbeiteten Dramaturgie und unfreiwilliger Komik.
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[…] kann an Zac Snyders Superheldenclash Batman vs. Superman zur Genüge herummäkeln – eines hat der einstige Visionär wirklich gut gemacht: Die Rolle […]
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[…] – das Publikum aber schon. Justice League ist deutlich klarer strukturiert als der Vorgänger Batman vs. Superman. Um nicht zu sagen – der Plot ist straioght, aber sehr dünn. Stattdessen haben die Figuren […]
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[…] der Regie von Saw und Fast&Furious-Virtuose James Wan unterliegt qualitativ sogar der Keilerei Batman vs. Superman (die ich ohnehin gar nicht mal so misslungen fand) und donnert noch kurz vor Ende des Kinojahres […]
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