Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins (2023)

DAS HÜTCHENSPIEL ALS ACTIONKNÜLLER

8/10


missionimpossible7© 2023 Paramount Pictures


LAND / JAHR: USA 2023

REGIE / DREHBUCH: CHRISTOPHER MCQUARRIE

CAST: TOM CRUISE, HAYLEY ATWELL, SIMON PEGG, VING RHAMES, REBECCA FERGUSON, VANESSA KIRBY, HENRY CZERNY, SHEA WIGHAM, FREDERICK SCHMIDT, ESAI MORALES, POM KLEMENTIEFF, CARY ELWES, GREG TARZAN DAVIS U. A. 

LÄNGE: 2 STD 44 MIN


Wir alle kennen es, dieses ohnmächtige Gefühl, wenn uns siedendheiß einfährt, dass wir den Schlüssel verloren haben. Die Suche nach dem extra fürs eigene Schloss geschliffenen kleinen Werkzeug gestaltet sich meistens schwierig, und nicht selten auch mit Jähzorn. Im schlimmsten Fall erfährt die Haustür dann noch ein Sicherheits-Upgrade, denn was weiß man schon, wie fix manche Langfinger sind, wenn heimatloses Sperrutensil zur freien Entnahme auf der Straße liegt. Ähnlich ergeht es Agent Ethan Hunt und seiner IMF. So ergeht es dem MI6, der CIA und gefühlt allen anderen geheim operierenden Organisationen, die zwar nicht den Schlüssel zum Eigenheim, aber immerhin den Schlüssel zum Wohle der Welt suchen. Wie Tom Cruise und Christopher McQuarrie – der Regisseur seines Vertrauens, der dem Star alle Wünsche von den Augen abliest – aus der Plot-Essenz rund um ein High-Tech-Artefakt eine hyperventilierende Action-Sensation kreieren, ist erstaunlich. Das zeugt von Planung und punktgenauer Umsetzung.

Zugpferd ist natürlich der ewig junggebliebene Sunnyboy mit fragwürdiger Scientology-Affinität, die, betrachtet man die öffentliche und offene Person, gar nicht passt. Weit weg von jeglicher Ideologie will der, der alles kann, auch wirklich zeigen, wie weit er für sein Publikum gehen will. Tom Cruise ist ein Entertainer. Er kennt das Kino und weiß, wie Filme mit Erfolg funktionieren; worauf es ankommt, und wie sehr man vermeiden sollte, andauernd more of the same zu erzählen. Bei Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins könnte man ja fast vermuten, die Action-Franchise hat sich ähnlich ausgeleiert wie jene von Stirb langsam. Die Plots werden immer dünner, die Stunts immer generischer, Autoverfolgungsjagden die Hunderttausendste. Nicht so bei Mission: Impossible. Denn Cruise arbeitet so, als würde er einen James Bond-Film drehen. Neuer Kontext, neuer Plot, neue Figuren und doch auch Bewährtes. Die Figur des Ethan Hunt ist eine Konstante, mit ihr kämpfen die Buddys Luther und Benji (Ving Rhames und Simon Pegg, die man immer wieder gerne sieht), ab und an auch Rebecca Ferguson als Elsa Faust. Alles andere drum herum ist in Bewegung – und erfindet sich, wie auch in Dead Reckoning Teil Eins, zum sechsten Male neu. Dabei muss darauf geachtet werden, nur nicht die Haben-Seite in neuem Gewand nachzuimitieren, sondern aus einer völlig anderen Richtung das Damoklesschwert über alles und jeden zu erheben und dabei auch den Nerv der Zeit zu treffen, die mit der Parade Künstlicher Intelligenzen völlig überfordert scheint. Zu aller Bedrohung ist da noch die Büchse der Pandora, die unbedingt geöffnet werden will. Wenn diese in die falschen Hände gerät, reicht selbst der elegante Sprung von der Klippe nicht mehr – ein Stunt, der in den Zirkus gehört, nur ist kein Zelt groß genug. Daher: ab ins Kino.

Viel über den Inhalt, der als straffes Libretto für die Actionoper dient, sollte ich gar nicht ausplaudern. Zu wissen ist nur: dieser Schlüssel, das kleine. glänzende Objekt der Begierde, hat bald ein Eigenleben. Und irgendwann weiß niemand mehr, wer wann wie oft und wo eben diesen unter seinem Hütchen verbirgt. Derer gibt es mehrere, und sie werden so lange hin und hergeschoben, bis einem schwindelig wird. Warum das Teil plötzlich dort auftaucht, wo es keiner vermutet – nun, das ist der Trick. Auf Basis der Philosophie dieser auf Fußgängerpromenaden gern gesehenen Abzocke ersinnt nicht nur die Mission: Impossible-Reihe neue Parameter, sondern auch das totgelaufene Genre des Actionfilms bekommt die Adrenalinspritze. Es geht also doch. Und es gibt sie noch: Szenen, die man so kaum jemals gesehen hat. Selten war eine Autoverfolgungsjagd so witzig. Selten entfesselte ein Eisenbahncrash einen derartigen Dominoeffekt, so, wie er hier auf Spannung setzt und Murphys Gesetz bedient. Cruise und McQuarrie sind Showrunner, die ihr Spektakel mit Herzblut erarbeitet haben; mit Spaß am Improvisieren und Selbermachen. Irgendwann sind Tom Cruises Hemdsärmel dann aber auch genug aufgekrempelt – so ganze ohne CGI geht’s dann doch auch nicht. Gesprengte Brücken sprengen schließlich das Budget.

Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins ist ein Genre-Genuss, da gibt es keine Zweifel. Mag sein, dass die Menge an unwahrscheinlichen Koinzidenzen das logische Verständnis strapaziert, doch das Überzeichnen des Thrillers ist Part of the game. Wer schon die unmögliche Masken-Mechanik akzeptiert, wird auch den Rest akzeptieren. Solche Szenarien sind aber das, was  Actionkino ausmacht. Mission Impossible ist irreale Fiktion und spannendes Theater, zwischen Agentenkrimi und Science-Fiction. Tom Cruise holt für den ersten Teil des Grande Finale alles raus, was noch geht. Und wird für das Ende vom Ende noch einige Asse im Ärmel haben. Sein Schlüssel zum Erfolg, der passt.

Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins (2023)

Mission: Impossible – Fallout

EIN TOM FÜR ALLE FÄLLE

7/10

 

null© 2018 Paramount

 

LAND: USA 2018

REGIE: CHRISTOPHER MCQUARRIE

CAST: TOM CRUISE, SIMON PEGG, VING RHAMES, REBECCA FERGUSON, HENRY CAVILL, VANESSA KIRBY, ANGELA BASSETT, ALEC BALDWIN U. A.

 

Wenn die Welt Gefahr läuft, vernichtet zu werden, war früher einmal keiner der Regierenden zweimal überlegt, das rote Telefon anzuwählen und James Bond anzurufen. Neuerdings wäre es nicht verwunderlich, wenn der nervös zitternde Finger kurz mal über den Tasten des Fernsprechgeräts innehält, um nicht vielleicht doch im Register des Telefonbuchs weiterzugehen und 007 dort zu belassen, wo er gerade ist. Besser wäre es vielleicht, die Nummer von Ethan Hunt anzuwählen – dieser Mann nämlich scheint noch unermüdlicher zu sein als der legendäre britische Gentleman-Agent, darüber hinaus noch zeitgeistiger, mehr risikogefährdet und irgendwie gewinnbringend verbissener. Hunt, gemeinsam mit seinen beiden Sidekicks Luther und Benji (in herrlich entspannter, serientauglicher Selbstironie: Simon Pegg und Ving Rhames), ist sozusagen das Bermudadreieck für alle Weltenvernichter, Terroristen und psychopathische Besserwisser, die  nach dem Homöopathie-Prinzip „Bevor es besser wird, soll es noch mal so richtig schlimmer werden“ vorgehen wollen. Eine Herangehensweise, die der Superagent mit der schier unerschöpflichen Energie wie ein Duracell-Hase nicht ganz so sehr zu schätzen weiß – und den finsteren Gesellen, die gerne mit Atombomben jonglieren, ein A für ein U vormacht. Und wenn das nicht klappt, einfach drauflos rennt, boxt, feuert und fahrbare Untersätze bis an die Grenze der Belastbarkeit malträtiert.

Jede Episode – mittlerweile sind wir bei Nummer 6 – hat so seine Schauplätze. Meist Städte, die fremdenverkehrstauglich und stets das kulturelle Erbe wertschätzend in Tages- und Nachtlicht gerückt werden. In den Gassen und allseits bekannten Gebäuden dann Action der guten alten Schule, hemdsärmelig und angestrengt. Theoretisch ist uns Zusehern natürlich klar, wie das Gerangel ausgehen wird, doch das Kino der Franchise-Agenten wäre nicht das Kino der Franchise-Agenten, laden nicht all die handwerklich perfekt inszenierten Event-Kapitel zum Mitfiebern ein. Nicht zuletzt ein großes Verdienst von Mr. Cruise höchstpersönlich, welchem sein gewieftes, scheinbar niemals alterndes Alter Ego ein echtes Anliegen zu sein scheint. Klar, die Mission: Impossible-Reihe ist mittlerweile Cruises Brotjob geworden, damit verdient er die meiste Kohle, und da hinein buttert er auch säckeweise eigenes Geld im Rahmen seiner Produktionsfirma. Einige Faktoren also, die den energischen Zappelphilipp und scheinbaren Jungspund die Sache nicht ganz egal sein lassen.

Mission: Impossible – Fallout ist ein dankbarer Knochenjob mit nur wenigen Überraschungen – und das ist gut so. Bei Mission: Impossible – Fallout ist der rote Teppich der Erwartungshaltung bereits gelegt, und wird weder untergraben noch gestört. Der episodenverwöhnte Zuschauer bekommt, was er erwartet, und unterhält sich zweieinhalb Stunden geradezu prächtig, während der Stakkato-Zickzackkurs der Handlung zwischen lässigem Understatement-Management der Gefahrenlage und verzweifelten Hetzjagden hin und herpendelt. Handwerklich staubfrei geschnitztes Agentenkino, das in gewohnt straffer Dramaturgie von einer ausweglosen Situation zur nächsten sprintet. Hinterfragen darf man den Plot aber lieber nicht, die Notwendigkeit des engmaschigen Konzepts von Tarnen und Täuschen, um zum Ziel der Geschichte zu gelangen, ziehe ich mal vorsichtig in Zweifel, um nicht das ganze Kartenkonstrukt an bemühter Verstrickung zum Einsturz zu bringen. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Womöglich unterlag Mission: Impossible – Fallout der gleichen mathematischen Formel wie Brian de Palma´s Erstling: Wie lassen wir es krachen, wohin sollen wir reisen, und wie bauen wie die Geschichte drumherum? Die Stunts, die waren sicher als erste da – und Tom Cruise als Selfmade-Gefahrenjunkie ganz vorne mit dabei. Dabei freut er sich wie ein kleiner Junge, der Räuber und Gendarm spielen darf, nach- und wegläuft, aus Flugzeugen fällt und keine Ahnung vom Fliegen eines Hubschraubers hat, was ihn letzten Endes bis an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringt. Dem smarten Scientologen (geht das überhaupt?) dabei zuzusehen, wie er sich abstrampelt, hat etwas Mitreißendes. Immer noch hat er’s drauf, und die lausbübische kindliche Gerechtigkeit in uns will so gerne mit dabei sein, wenn Unmögliches möglich wird – so vibriert und blinkt der Notfallbutton für alters- und zynisch befreites spannendes Eventkino, dass sich glücklicherweise nicht schon nach 5 Sekunden selbst zerstört, sondern zweieinhalb Stunden erstklassig routiniertes Retro-Hunting liefert, eingebettet in den ohrenbetörenden Klängen Lalo Schifrins, die Tom Cruise´s Steckenpferd zu einem wohltrainierten Wildpferd striegeln.

Mission: Impossible – Fallout

Ready Player One

WIR KINDER DER 80ER

6/10

 

readyplayerone© 2000-2017 Warner Bros.

 

LAND: USA 2018

REGIE: STEVEN SPIELBERG

MIT TYE SHERIDAN, OLIVIA COOKE, BEN MENDELSOHN, MARK RYLANCE, SIMON PEGG U. A.

 

Beim Lesen der Lektüre von Autor Ernest Cline wird das ewige Kind Hollywoods wohl feuchte Augen bekommen haben. „Wenn einer Ready Player One verfilmen soll, dann muss das ich sein“, wird Spielberg gedacht haben. Eine Herzensangelegenheit, die letzten Endes mehrere Jahre seines Schaffens in Anspruch genommen hat. Bei Spielberg müsste man meinen, Tür und Tor würden sich öffnen, wenn es vor allem darum geht, Lizenzen fürs vielfache Zitieren unvergesslicher Blockbuster zu erlangen. Nun, um Biff aus Zurück in die Zukunft zu zitieren: „Da hast du falsch gedacht, Würstchen“. Und damit hat Spielberg mit dieser Verfilmung so seine Probleme bekommen – und musste sich nach der Decke strecken. Disney hat dem Starregisseur die Tür vor der Nase zugeknallt. Daher wird man Zitate aus Star Wars oder Tron flächendeckend vermissen. Und nicht nur das – es fehlt so einiges aus dem Universum der 80er. So einiges. Sogar Spielbergs eigenes Oeuvre, die er aus einer falschen Bescheidenheit heraus bis auf eine Ausnahme geradezu verleugnet. Das Vermissen sämtlicher Jugendlieblinge dominiert alsbald das Geschehen. Oder sagen wir so – die liebevoll ehrende Verbeugung vor den Helden der Kindheit ist ein zaghafter Kratzfuß – wenn man Ready Player One aus diesem Blickwinkel betrachtet. Normalerweise ist „Nehmen, was man kriegen kann“ nicht unbedingt Spielberg´s Devise. Der Mann gibt sich doch nicht mit halben Sachen zufrieden? In diesem Punkt aber schon. Gemacht ist gemacht. Und das Kind im Manne glücklich entspannt.

Womit wir bei der Haben-Seite von Ready Player One wären. Glücklich entspannt und genüsslich unterhalten ist man nämlich genauso wie Spielberg selbst. Denn was die Computerspiel-Odyssee Tron für die 80er war, will Ready Player One für das neue Jahrtausend erfüllen. Einmal eingetaucht in die Oasis, offenbart sich die Bewegtbildergalerie eines Fiebertraums unserer Franchise- und Merchandise-Jugend als quirlige Orgie der Figuren, Reminiszenzen und unbegrenzten Möglichkeiten. Ein flashiger Mix aus High Fantasy, Spielemesse und Science-Fiction, die in seiner Opulenz an Luc Besson´s Valerian-Märchenwelt erinnert. Die Oasis ist so etwas wie ein scheinbar geordnetes, aber doch wieder regelloses Chaos. Eine Comic Con ohne Panels, und wenn, dann nur mit einem einzigen, auf dem sich alles trifft, was auf der Chart-Gästeliste notiert wurde. Und die Charts werden im Shuffle präsentiert, rauf und runter. Dazwischen die ganze Menschheit in ihren Avataren, ausgerüstet mit einem Equipment, das, um noch eines draufzusetzen, nochmal mehr kann. Also entweder ist man von der virtuellen Welt heillos überfordert, oder man gibt sich der Sucht hin. Und nirgendwo anders hin verlockt Ernest Clines literarischer Entwurf. Ein Drogenrausch ohne Nebenwirkungen. Oder naja – die Nebenwirkung ist die, seine physische Existenz dem Schlendrian preiszugeben. Dementsprechend versifft der Planet Erde in fahrlässiger Dauerlethargie, während die Oasis fröhliche Urstände feiert. Ob im endlosen Gefecht auf der Ebene der Verdammnis oder in der wohl härtesten Rallye der Filmgeschichte, die selbst das ausgekochte Schlitzohr Burt Reynolds blass um die Nase werden lässt. Da kann es schon passieren, dass ein gigantischer T-Rex den Kühler deines Schlittens verspeist. Oder King Kong die Straße wie eine Banane schält. So gesehen haben wir schon längst die 80er verlassen. Statt Darth Vader gibt’s den Riesenaffen am Empire State Building. Und Stanley Kubrick würde seine Hände über dem Kopf zusammenschlagen, und, würde er noch leben, mit Steven Spielberg kein Wort mehr wechseln. Obwohl die Shining-Reminiszenz immerhin eine der pfiffigsten Szenen des Films ist.

Die Intermezzi in der realen Welt sind Beiwerk. Nötig, um den Szenencocktail der Oasis in eine Story zu packen. Janusz Kaminski liefert gewohnt grobkörnige Bilder in gleißend-staubigem Gegenlicht. Sonst hält Spielberg mit seinem Missfallen der Echtwelt gegenüber nicht hinterm Berg. Was er hier aufbringt, ist halbgares Anfängerglück. Seltsam unvollendet für einen Meister seiner Klasse. Dazu auch sein nüchterner Vor- und Abspann, reduziert auf Schwarzweiß-Credits Marke Woody Allen. Da fehlt doch noch was? Enttäuschend, wie sehr Spielbergs Film stellenweise aussieht wie seine eigene Rohfassung. Abgesehen vom Verdacht des Zeitdrucks könnte dies auch beabsichtigt gewesen sein. Warum, weiß ich nicht. Und wenn ja, geht der Schuss nach hinten los.

Vielleicht ist Ready Player One das zeitgeistige Manifest für eine Flucht aus einer Realität, vor der man ohnmächtig resigniert? Ein Imperativ zur Selbstfindung an der Konsole, die Welt als gescheiterten versuch betrachtend, in der es keinen Reboot gibt? Im Spiel allerdings schon, noch dazu gibt’s den garantierten Karrierekick in ein höheres Level. Höre nur ich diesen stellenweise bitteren Unterton, oder ist Ready Player One wirklich ein fatalistisches Gloria auf die Migration in den Pixelraum? Womöglich höre ich das Gras wachsen. Und zugegeben – Spielberg bekommt ja in letzter Sekunde noch die Kurve und lässt den Bräutigam die Braut küssen. Und was Vernünftiges zu essen, so Oasis-Erfinder Halliday. bekommt man auch nur, wenn man den Avatar mal kurz unbeaufsichtigt lässt.

Ich habe nie wirklich Computerspiele gespielt. Dieses Medium ist für mich unbekanntes Terrain. Ready Player One gibt mir aber einen Einblick, was auf diesem Sektor mittlerweile alles möglich sein kann. Und ja, es gefällt mir. Sieht verdammt nochmal gut aus. Fetzt, wie es nur fetzen kann. Selbst die glupschäugige Art3mis hat Sex-Appeal. Kann sein, dass ich mich demnächst ins nächste VR-Brillen-Café begebe und nebst Melange andere Realitäten teste. Für andere, die das Medium kennen, könnte der Ausflug in gerenderte Welten ein bisschen zu viel von bereits Gespieltem sein – vor allem auch weil sie selbst nicht interagieren können. Aber wie auch immer Ready Player One zu sehen ist – ob als hysterischer Zitatenschatz oder Petition zur Anerkennung generierter Welten als legitime Paralleluniversen – Spielberg´s Film zur Geschichte der Traumfabrik ist ein fabrizierter Traum mit Mängel, der zwar seltsam irritiert, auf digitale Jungfernfahrer wie mich aber verlockend gefällig wirkt. Und das Rätseln, welcher Avatar man wohl selbst am liebsten wäre, macht die dramaturgische Ungelenkigkeit wie die des Giganten aus dem All fast schon vergessen. Aber nur fast.

Ready Player One