Ein Mann namens Otto (2022)

AUCH GRANTLER HABEN NACHBARN

6/10


Tom Hanks (Finalized);Manuel Garcia Rulfo (Finalized);Cameron Britton (Finalized);Juanita Jennings  (Finalized);Mariana Trevino (Finalized)© 2022 CTMG, Inc. All rights reserved.


LAND / JAHR: USA 2022

REGIE: MARC FORSTER

BUCH: DAVID MAGEE, NACH DEM ROMAN VON FREDRIK BACKMAN

CAST: TOM HANKS, MARIANA TREVIÑO, MANUEL GARCIA-RULFO, TRUMAN HANKS, RACHEL KELLER, CAMERON BRITTON, JUANITA JENNINGS, PETER LAWSON JONES, MACK BAYDA, MIKE BIRBIGLIA U. A.

LÄNGE: 2 STD 7 MIN


Den Amerikanern, die ungern Filme mit Untertiteln sehen (denn englische Synchronisationen gibt es keine – das würde sich auch kaum rentieren), darf man Geschichten wie diese, die von einem Griesgram handeln, der zum nächstenliebenden Menschen wird, nicht vorenthalten. Dafür gibt’s eine einfache, aber kostspielige Methode: Man inszeniert den Film komplett neu, und zwar auf amerikanischem Boden und in englischer Sprache. Und um wirklich genug Leute ins Kino zu locken, setzt man ganz vorne einen bewährten Publikumsliebling hin, der schließlich wirklich etwas kann und seine Sache auch gut macht. Derart amerikanisierte Versionen diverser originärer Klassiker gibt es eine Menge. Zum Beispiel Michael Hanekes Funny Games. Oder Drei Männer und ein Baby. Auch Ziemlich beste Freunde wurde zwar nicht „geschwedet“ (siehe Abgedreht – Be Kind Rewind), sondern für’s amerikanische Publikum neu aufgelegt. Meist sind diese Sprachkopien nicht viel besser als das ohnehin schon vollendete Original. Aber das Kino dankt, und das sowieso viel kinoaffinere US-Publikum dankt es mit stolzen Besucherzahlen.

Ein Mann namens Ove, nach dem gleichnamigen Roman von Fredrik Backman und von Hannes Holm 2015 auf die Leinwand gebracht, war darauffolgendes Jahr für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert. Zweifelsohne hat diese Geschichte rund um Menschlichkeit und Nächstenliebe seinen Platz im europäischen Filmolymp verdient. Rolf Lassgård gibt der anfangs miesgelaunten Figur Tiefe und eine nachvollziehbare Biografie mit auf den Weg. Er lässt sie Sehnsucht, Trauer und Verlustschmerz verspüren. Er lässt sie darauffolgend aufblühen, hoffen und einen Sinn im Leben sehen. Dank fürsorglicher und offenherziger Nachbarn, die sofort erkennen, dass dieser unhöfliche Prinzipienreiter sehr wohl noch ein großes Herz hat – im wahrsten Sinne des Wortes.

In der Neuverfilmung quält sich Tom Hanks als hagerer, ergrauter und knorriger Misanthrop mit der Sinnlosigkeit seines Restlebens herum und will dem ein Ende setzen. Alles beginnt mit dem Kauf von eineinhalb Metern Seil, was gleich zu Diskussionen an der Baumarktkassa führt. Mit dieser Szene führt der Star mit der Qualitätsgarantie eine Figur ein, die sich vielleicht nur äußerlich von jener des Rolf Lassgård unterscheidet. Bei Tom Hanks wissen wir aber auch: Der Mann kann kein schlechter Mensch sein, weil Hanks meist zu den Guten gehört (mit einigen wenigen latenten Ausnahmen, wie in The Circle oder Elvis). Daher bemüht er sich manchmal zu offensichtlich – und das ist auch fürs Publikum nicht zu übersehen – seine Mundwinkel tunlichst der Schwerkraft auszusetzen, denn so missmutig dreinzublicken ist so gar nicht sein Stil. Alles in allem aber gibt er in den Momenten, wenn er sein Umfeld anpöbelt oder einsam daheim aus dem Fenster blickt, wieder mal Lichtblicke seines künstlerischen Schaffens wider. Auch der Rundum-Cast – allen voran Mariana Treviño als die gutherzige Nachbarin Marisol – füllt seine Rollen bis in jede Charakter-Ecke aus. Ja, die Verfilmung von Marc Forster fühlt sich gefällig und geschmeidig an. Ist aber für Kinogeher, die gerne auch Europäisches mit Untertiteln wertschätzen, kein Muss mehr.

Ein Mann namens Otto ist aber nicht besser als die Originalverfilmung. Und prinzipiell auch nicht schlechter. Doch der schwedische Streifen war zuerst da. Forsters Remake ist also weder besser noch schlechter, aber auch nicht anders. Denn eine Geschichte wie diese kann man auch nicht wirklich anders interpretieren. Theaterstücke, vor allem Klassiker, kann man in die Neuzeit verfrachten, man kann sie mit den unterschiedlichsten Requisiten bestücken und ihnen dank der Möglichkeit variabler Bühnengestaltung unterschiedliche Handschriften verleihen. Bei Ein Mann namens Otto wüsste ich nicht, wo man ansetzen könnte. Also spricht Otto die gleiche Sprache wie Ove, das Szenario vermittelt die gleichen Emotionen, die gleiche Atmosphäre, es ist tatsächlich eine amerikanisierte Kopie. Wäre Forsters Arbeit die erste Verfilmung des Romans, er wäre wahrlich beachtenswert gewesen. So aber hatten wir das alles schon, und ja, es ist solide und gut gespielt, aber als Remake, das eigenständig sein will, relativ uninspiriert. Was nicht heißen soll, dass Amerika den Film nicht dankend annehmen wird. Ich hingegen hab‘ ihn bereits gekannt.

Ein Mann namens Otto (2022)

Sweet Girl

BITTERE PILLEN FÜR AQUAMAN

5/10


sweetgirl© 2021 Clay Enos / Netflix

LAND / JAHR: USA 2021

REGIE: BRIAN MENDOZA

CAST: JASON MOMOA, ISABELA MERCED, MANUEL GARCIA-RULFO, JUSTIN BARTHA, AMY BRENNEMAN, RAZA JAFFREY U. A. 

LÄNGE: 1 STD 36 MIN


Müsse es nach diesem Film hier gehen, dürfte man allein aus Anstand und gesundem Moralempfinden nie wieder in eine Apotheke gehen. Was sich Pharmakonzerne oft leisten, und vor allem: wie sie es sich leisten – das lässt sich fast nur mit perfiden Methoden vergleichen. Einfach, um uns Normalsterbliche und Normalkranke, die immer wieder mal ein Schmerzmittel benötigen oder einen Spray für die verschnupfte Nase, allesamt in der Hand zu behalten.

Da mag schon das eine oder andere Mal was dran sein, schließlich geht es um unendlich viel Geld. Leider regiert das die Welt und somit auch die Gesundheit. Wen überrascht das noch? Selbst Altruismus bleibt nicht ohne Selbstzweck (siehe den Film Me, We). Wie weit Sweet Girl aber das Schreckgespenst finsterer Machenschaften aus der Kiste lässt, ist dann letzten Endes doch etwas lächerlich. Aber gut, schließlich will man Jason Momoa natürlich bis zur Weißglut treiben. Seinen Hass entfachen, seinen Sinn für hemdsärmelige Selbstjustiz. Grund genug hätte er dafür. Als Vater einer Tochter muss er mitansehen, wie seine bessere Hälfte dem Krebs erliegt. Und das nur deswegen, weil ein Pharmakonzern eingangs erwähnter Art lebenserhaltende Medikamente zurückhält, die längst getestet und verabreichbar wären. Nichts zu machen, die Zurückgebliebenen trauern, es vergehen einige Monate, plötzlich meldet sich ein investigativer Journalist, der das Zeug dazu hätte, besagtem Konzern das Handwerk zu legen. Ray Cooper (Momoa eben) soll dazu seine Aussage machen. Bevor es soweit kommt, wird der Journalist ermordet – und auch Cooper wäre dem Attentat beinah erlegen. Auch die Tochter überlebt – doch jetzt heißt es: Nicht mit uns. „Aquaman“ startet einen Rachefeldzug, um den Pharma-Fieslingen den Garaus zu machen. Tochter Rachel kommt natürlich mit.

Jason Momoa hat sich seit dem letzten Justice League kein bisschen verändert. Dieselbe Haarpracht, ähnlicher Bart. Nur diesmal in legeren Klamotten für Landratten, vorzugsweise mit Hoodie. Bevor dieser aber seinen Dreizack auspackt, greift er lieber zur Schusswaffe. Und hinterlässt alsbald ein Blutbad, stets im Beisein der Tochter. Ein schönes Vorbild. Auch in Sachen Vernunft und Moral. Zu glauben, auf diese Art die großen Geldmacher in die Knie zu zwingen, ist reichlich naiv. Doch die scheinen mit denselben Mitteln zu arbeiten, also ist es auch schon egal. Fernando Mereilles, der mit Der ewige Gärtner auf ganz anderen Wegen die Skrupellosigkeit der Konzern-Elite in den Fokus rücken konnte, oder eben Todd Haynes mit seinem unlängst höchst brisanten, authentischen Abwasser-Thriller Vergiftete Wahrheit – die hätten daraus einen relevanteren Film gemacht. Natürlich mit weniger Action, dennoch aber mit genug Toten.

Sweet Girl nutzt die fromme Ambition einer Wirtschaftskritik, um sich und seine kaltschnäuzig agierenden Protagonisten von der Leine zu lassen. Sie killen und ballern für eine gute Sache. Fragt sich nur, warum auf diese Art. Der Eindruck eines wenig durchdachten Drehbuchs macht sich breit. Eines Films, der will, dass Jason Momoa Radau macht. Jungstar Isabella Merced (u. a. Dora und die goldene Stadt) stiehlt dem hawaiianischen Hünen dabei aber vermehrt die Show. Sie scheint so unverwüstlich wie Alita und so wütend wie Retorten-Killerin Hanna – ein Highlight in einem sonst überschaubaren Low Budget-Film. Doch wer glaubt, dass das schon alles war, so kurz vor Ende, der darf dann noch mit einer Wendung rechnen, die wohl M. Night Shyamalan gerne gehabt hätte, braucht der doch immer seinen Plot-Twist. Allerdings: Dieser wirkt so, als hätte man ihn erst im Nachhinein eingefügt und lässt das bisher Erzählte mehr als bemüht erscheinen.

Sweet Girl

Greyhound

SCHACH IM ATLANTIK

5,5/10

 

greyhound© 2020 Sony Pictures Entertainment / Apple +

 

LAND: USA 2020

REGIE: AARON SCHNEIDER

ADAPTIERTES DREHBUCH: TOM HANKS

CAST: TOM HANKS, STEPHEN GRAHAM, ROB MORGAN, JIMI STANTON, ELISABETH SHUE, MANUEL GARCIA-RULFO U. A. 

 

„Es bricht mir das Herz“ soll Schauspieler Tom Hanks gesagt haben, nachdem klar wurde, dass sein neuester Streifen Greyhound anstatt Anfang Mai in die Kinos vom Streaming Anbieter Apple+ online zur Verfügung gestellt wird. Womit er nicht ganz unrecht hat. Denn Greyhound ist ein Film für die große Leinwand, auch wenn der Plot an sich auf ein Smartphone passt. Doch was erzählt wird, passiert vor historischen Tatsachen. Wir schreiben das Jahr 1942 und Commander Ernest Klause (eben Tom Hanks) ist zur kältesten Jahreszeit im sturmgepeitschten Nordatlantik unterwegs, um Versorgungsschiffe der Alliierten nach Europa zu eskortieren. Klar, dass das den Nazis nicht schmeckt – die schicken wiederum ganze „Wolfsrudel“ an U-Booten los, um den Feind unter keinen Umständen passieren zu lassen. Einfach wird das für die submarinen Aggressoren nicht, haben diese doch die meiste Zeit mit feindlicher Luftabwehr zu rechnen – mit Ausnahme eines gewissen Abschnitts inmitten der maritimen Weite, die kein Kampfflugzeug erreichen kann. Die große Grube wird sie genannt, dieses gefahrvolle Niemandsland, das dem freien Spiel der Kräfte unterliegt. Commander Klause muss sich beweisen – es ist seine erste Überfahrt.

Wie Regisseur Aaron Schneider die Wogen des Atlantiks in Szene setzt, und noch dazu im tiefgekühlten Graublau des Winters, ist atemberaubend unwirtlich. Heeresgeschichte hautnah und mit gefühlt gischtfeuchtem Gesicht. An Deck des Schiffes Greyhound: erwartungsvolle, junge Gesichter unter Stahlhelmen, die an den Lippen des Commanders hängen, der wiederum nicht weiß, wo er zuerst ansetzen soll. Hanks Leit-Figur ist das fiktive Ideal eines „Guten Hirten“ in sturmumtosten Zeiten. So betitelt sich auch die literarische Vorlage von C.S. Forester (u. a. African Queen) aus dem Jahre 1955. Hanks hat es sich nicht nehmen lassen, sogleich das Drehbuch zu adaptieren. Und dieses hat jede Menge an militärisch-gehorsamem Pathos. Wobei sich dieses sehr auf den schlaflosen, unermüdlichen, humanistischen Entwurf eines beschützenden Gutmenschen konzentriert, der in strengem Glauben an den christlichen Gott gar nichts anderes tun kann als nur das Richtige. Glücklich ist der Mann nicht, sondern Opfer seiner Pflicht für die gute Sache, die den deutschen Feind so lange entindividualisiert, bis der Einzelne am Ölteppich treibt. Hanks Charakter ist der einzige, der ein Gesicht hat, auch wenn er hochstilisiert wird bis zur umjubelten Apotheose. Zwischen seinen verkniffenen Blicken aus diversen regennassen Bullaugen dominieren Backbord und Steuerbord die Dialoge des Drehbuchs. Soundso viele Meilen da, soundso viele Meilen dort, dann nur noch ein paar Yards. Die Action liegt in den irren Manövern des Flaggschiffs, für Nerds liegt sie vielleicht auch noch im fieberhaften Nachrechnen der nautischen Befehle. Die Bedrohung in den mit greinendem Score begleiteten Auftauchen des Feindes oder in der perfiden Angstmache über Funk. Sonst allerdings bleibt Greyhound ein strategisch-minimalistisches „Schiffe versenken“ unter dem Glassturz des Atlantiks. Das Drumherum scheint kaum zu existieren.

Schneiders Film und Hanks Drehbuch beschränken sich auf das Wesentliche, bleiben so geradlinig wie möglich, filtern eine 90minütige Stahl- und Wassersequenz aus einem ganz anderen, vielleicht dramaturgisch besseren Film, der vielleicht mehr über das Drama an Deck erzählt, wie Wolfgang Petersen das gemacht hat. Hier haben wir die Essenz eines Geleits durch das geteilte rote Meer, während die Unterjochenden gleichauf sind. Ein puristischer, trotz aller Not des Krieges schöngezeichneter und hochpolierter Idealkrieg, der das Heimkino flutet. Bis sich die Gezeiten des frommen Gebets an einen gerechten Gott wieder zurückziehen.

Greyhound

6 Underground

BLEIBEN SIE DRAN BIS NACH DER WERBUNG

2/10

 

6-underground© 2019 Netflix

 

LAND: USA 2019

REGIE: MICHAEL BAY

CAST: RYAN REYNOLDS, MÉLANIE LAURENT, DAVE FRANCO, ADRIA ARJONA, COREY HAWKINS, MANUEL GARCIA-RULFO U. A.

 

Durch das viele Streaming auf diversesten Plattformen und dem individuellen Zusammenstellen des Abendprogramms verlieren Werbeblöcke immer mehr an Bedeutung. Wer tut sich das heute noch an, einen Film auf einem Privatsender zu sehen, der mindestens dreimal von fünfminütigem Werbegedusel unterbrochen wird? Abgesehen vom Show-affinen Publikum wohl niemand mehr. Kommt der Film also nicht zur Werbung, muss die Werbung in den Film: Product-Placement. Und niemand nimmt hier so wenig ein Blatt vor dem Mund wie Michael Bay. Penetranter kann man Produkte nicht präsentieren, maximal bei James Bond war das so, aber Michael Bay rückt Whiskey, Kaffee und Uhrenmarken so dermaßen großformatig ins Bild, als würde er uns damit erschlagen wollen. Gusto auf Kaffee bekomme ich dennoch nicht, und die Digitaluhr meines Receivers zeigt mir ohnehin an, wie spät es ist – oder wie lange dieser Film, den ich mich bar jeder Vernunft entschieden habe, zu Ende zu gucken, noch dauern wird.

Dabei hat Michael Bay anfangs gar nicht mal so schlechte Filme gemacht. Das Handwerk hat meist gestimmt. The Rock mit Sean Connery war da noch ein richtiger Knüller, Pearl Harbour punktete abgesehen vom vielen Pathos mit ordentlichen Schauwerten und Pain & Gain war zwar heillos überzeichnet, dafür aber im Ganzen stimmig. Die Transformers-Filmreihe erwähne ich aber lieber nicht. Ich denke ich lehne mich da nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass dieses CGI-Gekloppe neben der unsäglichen Police Academy wohl für die schlechteste Filmreihe aller Zeiten herhalten muss. Und jetzt hat Michael Bay eine Stange Geld von Netflix in die Hand gedrückt bekommen, um zu machen, was er eben gerne machen will, weil es ohnehin schon egal ist, weil Kaffee, Uhren und Whiskey ohnehin schon ordentlich Bares auf den Tisch gelegt haben. Bei 6 Underground klappt einem durchaus die Kinnlade herunter, aber die ist schon bei Armageddon der Schwerkraft erlegen, und das sicher nicht, weil das Werk so gut war. Es ist auch schon wieder eine Art Kunst, einen durchschnittlichen Action-Plot (The Expendables ohne Bezahlung oder Rachegeister, die keiner gerufen hat) aus der Feder der Deadpool-Autoren so dermaßen ins Groteske zu verzerren, dass man beim Sichten des Filmes das Gefühl hat, am Restless-Leg-Syndrom zu leiden. Mit anderen Worten: ständig in ruheloser, unkoordinierter Bewegung, und auf äußerst unangenehme Weise. Bay kombiniert triefenden Gegenlicht-Pathos vor ganz viel Sunset mit fehlplatzierten Gore-Elementen und einer Werbeclip-Schnittästhetik, die eigentlich für 30 Sekunden-Spots gedacht ist, nicht aber für ein 2-Stunden-Monstrum wie dieses. Inmitten dieses Mischmaschs hypernervösem Krawumm und kreischigem Bumm Bumm ein stereotyper Ryan Reynolds, der sich in ein Deadpool-Sequel wünscht. Mélanie Laurent aber hat sichtlich Spaß, denn sowas in der Art hat sie noch nie gemacht.

6 Underground ist wie ein Indoor-Spielplatz für Erwachsene, auf die keiner ein Auge hat. Dass das ins Auge geht, zumindest dramaturgisch, ist nur die logische Folge. Platte Actionfilme gibt es natürlich wie Sand am Meer, aber solch einen noch dazu so aufzupolieren, als wäre er etwas Besonderes, ist so faszinierend wie Trash Marke Dschungelcamp, bei dem man genauso wenig wegsehen kann.

6 Underground