Klondike (2022)

MIT DEM KRIEG AUF DER COUCH

8/10


klondike© 2023 ZDF / Foto: Sviatoslav Bulakovskyi


LAND / JAHR: UKRAINE, TÜRKEI 2022

BUCH / REGIE / PRODUKTION / SCHNITT: MARYNA ER GORBACH

CAST: OXANA CHERKASHYNA, EVGENIY EFREMOV, ARTUR ARAMYAN, OLEG SHCHERBINA, SERGEY SHADRIN U. A. 

LÄNGE: 1 STD 40 MIN


Manche Filme stellen Dinge mit einem an, die lassen sich nicht voraussehen. Damit meine ich nicht, dass sie nachhaltig verstören und man als Zuseher Zeit braucht, um das Gesehene zu verarbeiten. Manchmal braucht es nicht den Schockeffekt als alleiniges Mittel, um das Publikum mitzureißen. Manchmal sind es höchst ungewöhnlich gesetzte Prioritäten oder eine der dramatischen Intensität des Gezeigten entgegenlaufende Dynamik, die erstmal irritiert, dann vielleicht sogar langweilt – in letzter Instanz aber genau dadurch zu einer Conclusio findet, die sowohl auf der Metabene des Films als auch in der ganzen augenscheinlichen Handlung funktioniert. Klondike von Maryna Er Gorbach ist so ein Werk. Ein nüchterner Lokalaugenschein, eine semidokumentarische Chronik unheilvoller Ereignisse und ein zutiefst humanistisches Manifest gegen den Irrsinn eines politischen Konflikts, dem nichts heilig ist, außer dass er die menschenverachtenden Mittel heiligt, die dem Zweck dienen sollen. 

Zu solch ähnlichen Erkenntnissen kommen Antikriegsfilme des öfteren. Alles sinnlos: Der Krieg, die Opfer, der Konflikt um gezogene Grenzen – letzten Endes nichts wert. So auch im Osten der Ukraine im Jahr 2014. Separatisten, die den Donpass längst schon unter russischen Fittichen sehen wollen, kämpfen gegen die ukrainische Regierung. Es herrscht lokaler Bürgerkrieg, der autoritäre Nachbar füttert von jenseits der Grenze seine Stellvertreter. Wir wissen längst, und spätestens seit Februar 2022, wohin das führen wird. Damals noch war alles etwas anders, aber nicht weniger erschütternd. In Klondike (naheliegend, dass dieser Titel auf den amerikanischen Goldrausch und seine Folgen anspielt – der auch anderswo entsprechend eskaliert, nur ist es eben Kohle statt Gold) steht ein Ehepaar im Mittelpunkt, das ihren kleinen Bauernhof unglücklicherweise direkt im Kriegsgebiet zur Selbstversorgung betreibt. Toliks Frau Irka ist hochschwanger und müsste bald ins Krankenhaus. Dumm nur, dass die Region von Separatisten abgesperrt wird, die beiden können nirgendwo hin. Ein Passagierflugzeug der Malaysian Airlines wird abgeschossen – ich bin mir sicher, wir alle erinnern uns noch, als dieses Unglück die Titelseiten dominierte. Die Gegend ist von Trümmern des Wracks übersät, überall liegen Leichen. Um der ganzen zerfahrenen Situation auch noch die Krone aufzusetzen, wird das Haus von Tolik und Irka von einem Geschütz getroffen und reißt die ganze Wohnzimmerfront ein. So sitzen die beiden nun auf der verstaubten Couch direkt vor dem klaffenden Loch mit Blick aufs Kriegsgebiet, von wo aus bald selbstgefällige Warlords heranrücken werden, um den beiden auch noch den letzten Rest nicht nur an Würde, sondern auch an Nahrung zu nehmen.

Wie sich erkennen lässt, ist Klondike wahrlich kein Film, der für gute Stimmung sorgt. Er stochert aber auch nicht zum Selbstzweck in offenen Wunden herum, nur um die Latte der Betroffenheit beim Publikum in schwindende Höhen zu treiben. Filmemacherin Gorbach, eine Ukrainerin, die mit ihrem erst 2022 beim Sundance Filmfestival ausgezeichneten Werk auch anderswo für Aufsehen gesorgt hat, schafft durch ihre bemerkenswerte filmische Reduktion eine völlig entrückte, sich fremd anfühlende Atmosphäre, in die Zuseher ohne viel Bezug zur Materie nur schwer einsteigen könnten. Das liegt auch an der nüchternen Betrachtung der Situation, die durch seine langen, langsamen Kamerafahrten und den fast schon selbstvergessenen Beobachtungen eines mühsam zusammengehaltenen Alltags, bestehend aus Sicherheit schaffenden Ritualen, die Geduld auf die Probe stellt. Oftmals verlässt die Kamera den Ort des Geschehens und studiert im 360°-Schwenk die ganze Umgebung, um letztlich wieder an den Ausgangspunkt zurückzukehren. Das ist seltsam. Und doch erstaunlich. Mit dieser Methode kommt Klondike durch die Hintertür ins Oberstübchen seines Betrachters. Genau diese höchst ungewöhnliche Erzählweise schafft letzten Endes einen beklemmenden Sog, obwohl der Film seine Figuren auf Distanz hält – nur Irka rückt als Close-up ins Bild. Schließlich liegt in dieser Person die Kampfbereitschaft um Würde, liegt die Angst vor einer globalen Eskalation, liegt die Sorge um die nächste Generation, die als Baby ans Licht des Tages will.

Wie Gorbach alle Ereignisse zu einem bedeutungsvollen Schlussakt bündelt, gerät zum Meisterwerk des anderen Blicks. Gerät zu einem ikonischen Bild, dass mehr verkündet als jedes gesprochene Wort. Das einerseits an die Nieren geht, andererseits so sehr verblüfft und überrascht angesichts dieser schmerzvollen wie traurigen Konsequenz.

Klondike (2022)

Im Westen nichts Neues (2022)

UM ELF UHR IST DER KRIEG VORBEI

6,5/10


imwestennichtsneues© 2022 Netflix Österreich


LAND / JAHR: DEUTSCHLAND, USA, GROSSBRITANNIEN 2022

REGIE: EDWARD BERGER

CAST: FELIX KAMMERER, ALBRECHT SCHUCH, AARON HILMER, EDIN HANASOVIĆ, DANIEL BRÜHL, DEVID STRIESOW, ADRIAN GRÜNEWALD, ANDREAS DÖHLER U. A. 

LÄNGE: 2 STD 28 MIN


Sie sitzen sich gegenüber: Der Sozialdemokrat Matthias Erzberger (Daniel Brühl) von den Rechten als Novemberverräter später ermordet, und die französische Delegation, in einem Zug nahe Compiègne. Deutschland akzeptiert seine Niederlage und unterzeichnet den Waffenstillstand für den elften November um elf Uhr vormittags. So leicht geht das. Einfach die Unterschrift auf ein Blatt Papier setzen, und die wenigen Soldaten, die das Schlachten im zermürbenden Stellungskrieg in Nordfrankreich jahrelang geführt hatten, dürfen endlich heimkehren – sofern manch rechtsgesinnter General nicht auf die Idee kommt, diesen weitreichenden Entschluss zu ignorieren. Auf der einen Seite: das gesittete Schachern um Menschenleben, auf der anderen Seite das entmenschlichte Grauen. Mit dieser erschreckenden Diskrepanz weiß Regisseur Edward Berger geschickt zu arbeiten, und gerade in diesen Szenen, wenn der sattgefressene Oberbefehlshaber Friedrich (Devid Striesow) sein mehrgängiges Dinner verzehrt, während auf der anderen Seite Soldaten ihren Durst mit verdrecktem Regenwasser stillen, erinnert so manches an die grotesken Episoden aus Karl Kraus Den letzten Tagen der Menschheit, und wäre es nicht ein so erschütternder Teil der europäischen Geschichte, ließe sich fast eine Satire draus machen, wie Starship Troopers von Paul Verhoeven, der seine in Propagandawerbespots eingebetteten Rekruten für aussichtslose Kämpfe gegen Superinsekten verheizt. Doch das hier, Im Westen nichts Neues, ist realer Stoff, während das andere nur Mittel zum Zweck erscheint, die naive Euphorie einer Hurra-Kriegsführung den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen. Berger lässt es bleiben, seine Schlachtplatte als künstlerisch motivierte Ansage gegen die Verrohung des Menschen zu inszenieren, wie es Francis Ford Coppola in Apocalypse Now getan und damit eine humanphilosophische Metaebene geschaffen hat. Im Westen nichts Neues ist, was es ist, bis auf seine letzten Szenen vielleicht, denn da erlaubt sich Berger eine frappante Änderung gegenüber der Vorlage. Der sinnlose Tod des Paul Bäumer wird dadurch noch sinnloser, falls das überhaupt möglich ist. Der Wille der Mächtigen zum Krieg noch bizarrer, falls man auch hier noch steigern kann. Bis dahin aber liefert ein opulent ausgestatteter, fast schon konventioneller Eventfilm Bilder von selten gesehener Detailperfektion, die an Sam Mendes‘ Schlachtenszenen in 1917 erinnern. Mendes aber setzt den Fokus sofort auf seine beiden Hauptdarsteller George McKay und Dean Charles Chapman und findet mit diesen Identifikationsfiguren sofort den richtigen Zugang zum Publikum. Die großen Schlachtfelder bleiben dort meistens irgendwo im Peripheren, die Odyssee der beiden durch eine unwirklich scheinende Apokalypse besitzt die nötige Subjektivität, um näher an die Protagonisten heranzukommen.

In der Verfilmung von Erich Maria Remarques Roman ist zwar auch Paul Bäumer die zentrale autobiographische Figur des Geschehens, doch Berger lässt gleich mehrere Rollen gleich wichtig erscheinen, wird flächendeckender und zieht seinen Radius viel weiter. In dieser Verfilmung wird, so unpassend es auch klingen mag, ein groß angelegtes Gemetzel zu großem Kino. Die Kamera blickt wie auf ein akribisch gesetztes Diorama, von links rücken die Tanks über das endzeitliche Schlachtfeld, rechts stürmen Miniaturen von Soldaten die mit allerlei Leichen und ausgebrannten Trümmern übersäte Landschaft. Und dann im Detail, wie bei Sam Mendes: Die Entbehrungen im Schützengraben. Verstümmelte Opfer, Blut, Mord, Totschlag. Wer sowas aushält, bekommt einiges serviert. So hat der erste Weltkrieg auszusehen, und mit Sicherheit hat sich das Team um Berger allerhand Experten zurate gezogen, um jeder Authentizitätsprüfung standhalten zu können. Der Einklang mit den tatsächlichen Ereignissen wird hingegen soweit gebogen, dass er gerade mal nicht bricht. Und dennoch: Ungefähr so muss es gewesen sein, und wenn all den Frischlingen beim ersten Granatenhagel das blanke Entsetzen ins Gesicht geschrieben steht, wird einem selbst etwas mulmig.

Den Kreislauf des Tötens und Getötet-Werdens unterstreicht Im Westen nichts Neues bereits eingangs mit ernüchternder Erkenntnis, um sich am Ende zu beklemmendem Irrsinn hinreißen zu lassen, der nicht im Buche steht. Dazwischen: Krieg von seiner malerischsten Seite, in atemberaubenden Aufnahmen zwischen Giftgas und schlammverkrusteten Gesichtern. Manche Szenen sind meisterlich in ihrer Intensität, vor allem jene, die Paul Bäumer das ganze Unrecht begreifen lassen.

Im Ganzen aber muss Berger mit Remarques Vorlage arbeiten, und kann diese nicht komplett anders gestalten, denn dann wäre es nicht mehr Im Westen nichts Neues. Was daraus geworden ist, sind mitunter zeitgemäße Betrachtungen zum Wesen der modernen Kriegsführung und des Krieges an sich, bleibt aber sonst traditionelles, fürchterliches Schlachtenkino für die große Leinwand. Beeindruckend, bis in die Nebenrollen erstklassig besetzt, aber distanziert wie der Blick auf eine monumentale Miniatur in einem Glaskasten irgendwo in einem Museum für Heeresgeschichte.

Im Westen nichts Neues (2022)

Der Hauptmann

DES MÖRDERS NEUE KLEIDER

7/10


hauptmann© 2018 Weltkino


LAND / JAHR: DEUTSCHLAND, FRANKREICH, POLEN 2017

BUCH / REGIE: ROBERT SCHWENTKE

CAST: MAX HUBACHER, MILAN PESCHEL, FREDERICK LAU, WALDEMAR KOBUS, ALEXANDER FEHLING, SAMUEL FINZI U. A. 

LÄNGE: 1 STD 59 MIN


Wenn der Tod wie in Zeiten des Krieges so omnipräsent ist, verschwimmen die Grenzen zwischen normalem Atmen und dem letzten Röcheln. Gerade noch mit beiden Beinen das Rundherum wahrgenommen, ist im nächsten Moment alles vorbei. Für Angst bleibt da gar nicht mehr viel Zeit. Für Wahnsinn schon. Denn der bleibt denen, die sich auf den Knochenbergen der anderen hochgearbeitet haben. Oder das Privileg besitzen, dem Sensenmann selbige für die Dauer der Anarchie aus der Hand zu reißen. Tod spielen kann man gut, wenn man einen militärischen Rang besitzt. Da reicht schon eine frisch gebügelte Uniform, die dem auf der Flucht befindlichen Gefreiten Willi Herold in die Hände fällt. Plötzlich ist man wer, nämlich Herr über Leben und Tod. Und nichts und niemand kann einen zur Rechenschaft ziehen. Dieses Szenario erinnert natürlich unweigerlich an Carl Zuckmayers Klassiker Der Hauptmann von Köpenick. In diesem Bühnenstück, unter anderem mit Heinz Rühmann oder Harald Juhnke mehrmals verfilmt, kommt ein entlassener Sträfling zu der bahnbrechenden Erkenntnis, das Kleider sehr wohl Leute machen – und schlüpft ins vielversprechende Outfit. Zuckmayers Werk ist aber mehr Satire als Schreckensbildnis. Letzteres ist Robert Schwentkes Verfilmung eines tatsächlichen Falls wohl eher.

Diesen Willi Herold, den Henker vom Emsland, hat es, man glaubt es kaum, wirklich gegeben. Das ganze wäre an sich eine groteske Anekdote aus der Endzeit des Zweiten Weltkriegs gewesen, hätte dieser Willi Herold nicht seinem Beinamen auch alle Ehre gemacht. Unter seinem falschen Kommando wurden rund 170 Menschen ermordet, darunter eine ganze Menge Lagerhäftlinge, die ohne Prozess und teilweise mit schwerem Geschütz niedergemetzelt wurden. Nach der Bombardierung des Lagers durch die alliierte Luftwaffe schart sich der gerade mal 19 Jahre alte Bursche eine Schar Getreuer um sich, die marodierend durchs Land ziehen, um unter dem Motto Schnellgericht überall Blut zu vergießen und einem gewissen Endzeit-Hedonismus zu frönen. Um Willi Herold mit einer fiktiven Figur aus Literatur und Kino zu vergleichen: viel anders als General Kurtz, bekannt aus Herz der Finsternis und Apocalypse Now, ist der psychopathische Jungspund jedenfalls nicht. Und Robert Schwentke, der sonst ja eigentlich nur mit maximal soliden Action- und Science-Fiction-Filmen in Hollywood Karriere gemacht hat, erregt durch diese thematische Anomalie in seiner Filmografie natürlich Aufmerksamkeit. Mitunter auch deshalb, weil diese Chronik wahrer Ereignisse, womöglich inspiriert durch Schindlers Liste, in akkuratem Schwarzweiß und dank der starken Bilder von Kameramann Florian Ballhaus seine filmische Perfektion findet.

Doch für einen kaltblütigen Kriegsverbrecher wie Willi Herold scheint diese filmische Akkuratesse ja eigentlich gar nicht mal angemessen. Dabei ist das immer so eine Sache, dermaßen finsteren Gestalten einen ganzen Film zu widmen. Doch Der Hauptmann will schließlich nichts bewundern oder ihrer zentralen Person im Stillen den Charme des Bösen zugestehen. Was wir hier verbildlicht sehen, sind die Paradigmen menschlicher Verrohung, die akute Entwertung eines Lebens und die Leichtigkeit, Macht zu missbrauchen. Durch das Schwarzweiß wird der Zuseher zum Reporter im Feld. Zu jemandem, der die Chronik des Zweiten Weltkriegs durchblättert und bei Bildern wie diesen hängenbleibt.

Der Hauptmann ist ein grausamer Film. Einer, der des Tötens müde wird. Irgendwann setzt eine gewisse Abstumpfung ein, die irritiert zurücklässt. Konnte ich die pragmatische Gewalt in Der Pianist gar nicht ertragen, fiel es mir in Schwentkes Film zumindest zeitweise schwer, dranzubleiben. Allerdings: durch die künstlerische Ambition des Regisseurs, dem Gleichnis-Charakter einer Köpenickiade und dem grandios aufspielenden Ensemble wird der zynische Antikriegsfilm zu einem Appell an eine in Deckung gegangene Menschlichkeit, den man sich, sofern die eigene Gemütslage es zulässt, antun sollte.

Der Hauptmann

Da 5 Bloods

VOM KRIEG, DER NICHT IN RENTE GEHT

6/10

 

da5bloods© 2020 Netflix

 

LAND: USA 2020

REGIE: SPIKE LEE

CAST: DELROY LINDO, CLARKE PETERS, ISIAH WHITLOCK JR., NORM LEWIS, CHADWICK BOSEMAN, JEAN RENO, MÉLANIE THIERRY, PAUL WALTER HAUSER, JASPER PÄÄKKÖNEN U. A. 

 

Da fällt mir doch gleich ein echter Klassiker von Dire Straits ein: Brothers in Arms. Im Vibra-Sound, recht verhalten und in den imaginären Stahlhelm gesungen, erzählt der Song vom Durch- und Zusammenhalten, wenn die Waffen sprechen. Sowas begründet natürlich, sofern man überlebt, niemals endende Freundschaften. Zwangsfreundschaften sozusagen. Innerhalb der schwarzen Bevölkerung ist das gefühlsmäßig etwas anders. Die sind nicht nur im Krieg Brüder – die solidarisieren sich auch so. Vor allem jetzt, wenn Black Lives Matter. Da sind all jene afrikanischen Ursprungs eine ganze große Familie, um gegen den zur us-amerikanischen Tagesordnung gehörenden Rassismus anzurennen. Spike Lee ist da ganz vorne mit dabei. Rassenhass, Gewalt und Politik waren immer sein Thema. Politik ganz besonders. Und all die ganzen zersetzenden Mechanismen einer Gesellschaft, die, egal ob schwarz oder weiß, so leicht in Frieden miteinander leben könnte. Lee sucht aber in seinen Filmen ganz andere Ansätze und verleiht dem Ansinnen auf ethnische Liberalität den Klang von Stereo, lässt seine wild schraffierten Ideen wie aktivistische Transparente nicht nur auf das Kinopublikum los – sondern jetzt auch auf all die User von Netflix, die exklusiv sein neues Werk begutachten können – und sich, sofern sie es gesehen haben, vielleicht an BlacKkKlansman erinnert fühlen.

Diese True Story, fast schon Satire, führt mit Freuden die White Power der USA ad absurdum, lässt Tomaten auf die weißen Gewänder der Kapuzenträger hinabregnen, wenngleich Lees Film trotz seiner ruhelosen Ambitionen weitestgehend handzahm daherkommt. Diese Phlegmatik könnte mit Da 5 Bloods jetzt ein Ende haben – obwohl auch dieser neue, überlange Streifen rund um den Vietnamkrieg und seine Nachwehen relativ viel Zeit benötigt, um wirklich in die Gänge zu kommen. Aber so ist das in den Tropen: einer Akklimatisierungsphase folgt ein Abenteuer Marke Baedeker, wie man es daheim anschließend gern erzählt. Die 4 Bloods – der fünfte im Bunde hatte schon während des Kriegseinsatzes in Fernost das Zeitliche segnen müssen – finden sich nach Jahrzehnten wieder dort ein, wo die „Blutsbrüderschaft“ ihren Anfang nahm: In Saigon, im Süden des Landes. Warum nun sind sie hier, diese vier Rentner? Mitnichten zum Urlauben. Sondern um einen Goldschatz zu heben, der im Hinterland vergraben liegt, mitsamt den Überresten des fünften Blood, den es als Vorwand zu finden gilt, würden doch die vietnamesischen Behörden dieses satte Kapital niemals ausreisen lassen. Vier Knacker sinds also, denen das Leben bereits ganz schon mitgespielt hat. Und die den Krieg nicht überwinden können. Zumindest einer – Delroy Lindo in bemerkenswert intensiver Spiellaune – scheint massiv traumatisiert. Doch wie geplant brechen sie in den Dschungel auf, und je näher sie ihrer gemeinsamen Vergangenheit kommen, umso präsenter wird ein Krieg, der Jahrzehnte vorbei zu sein scheint. Es ist fast wie ein Fluch, der auf denen lastet, die gekämpft haben.

Da 5 Bloods ist trotz einiger Verzettelungen und zäher Konfusion ein kurioses Konstrukt, das auf gewisse Weise nachwirkt. Perfekt ist Lees Film keineswegs. Die erste Stunde lang, wenn nicht länger, sieht man den vier Veteranen beim Quatschen zu, über das Leben und das Damals. Das wirkt fast so wie eine dieser Travel-Soaps, in denen Promis auf Reisen gehen. Irgendwann gibt’s auch noch einen Reiseleiter, der nur die Geschichte des fünften Blood kennt, aber nicht die des vielen Goldes. Lee wechselt das Bildformat wie ein Fotograf sein Objektiv – von 4:3 bis Cinemascope ist alles da. Aus einem Guss ist das nicht. Gewöhnungsbedürftig sind nicht nur die Szenen aus vergangenen Kriegstagen, die wie Super 8-Aufnahmen inszeniert sind, untermalt von pathetischer Orchestermusik wie für einen Chuck Norris-Reißer, und in denen die Bloods, bis auf den einen fünften („Black Panther“ Chadwick Boseman), genauso alt sind wie 5 Jahrzehnte später. Gewöhnungsgbedürftig ist der ganze Film, der manchmal einfach zu viel skandiert, der schockierende Archivaufnahmen aus dem echten Krieg wie Schrapnelle so manche Szene spaltet. Der Power-Point-Files in seinen War-Punch hineinwirft und alles nochmal aufkocht. Lees Senf zu Black Lives Matter wirkt dabei leider wie aufgesetzt, hat auch aus meiner Sicht mit dem Werk nur peripher zu tun. Aber gut, Spike Lee will so viel wie möglich, fällt fast schon in Rage. Dabei kippt das Werk ins Anarchische. Was folgt, ist ein regelrecht bizarres Apokalypse Now-Revival für die R.E.D.-Generation in drastischen Bildern, ein Antikriegsfilm mit nostalgischem Blick zurück ins Desaster, in dessen Folge der Sieg über den Feind auch nichts weiter ist als eine Niederlage der anderen Art.

Da 5 Bloods

Unter dem Sand

DIE DISSONANZ VON SCHULD UND SÜHNE

6/10

 

unterdemsand© 2016 Koch Films GmbH

 

LAND: DÄNEMARK, DEUTSCHLAND 2016

REGIE: MARTIN ZANDVLIET

CAST: ROLAND MØLLER, MIKKEl BOE FØLSGAARD, LOUIS HOFMANN, JOEL BASMAN, LAURA BRO U. A. 

 

Dieser Film wirft kein gutes Licht auf Hamlets ehemaligen Grund und Boden. Es war ja damals, nach Ende des Zweiten Weltkriegs, nicht so, dass Dänemark keine Kriegsgefangenen gemacht hätte. Gerade die Jungen mussten dafür büßen, was Adolf Hitler mit ihrem Land angerichtet hat. Eine kurzsichtige Denkweise, denn gerade den Jungen war überhaupt keine andere Wahl geblieben, als sich indoktrinieren zu lassen und für den Führer zu kämpfen – andernfalls wären sie als Wehrdienstverweigerer hingerichtet worden. Das wohl bekannteste Beispiel: der Fall Jägerstätter. Aber in Dänemark, da heißt es: Vom Regen in die Traufe. Die Schuld der Erwachsenen müssen die Kids von damals, als Bonus zu den traumatischen Erlebnissen aus dem Krieg, noch zusätzlich ausbaden. Wie groß muss der Hass auf die Invasoren wohl gewesen sein, um nicht zu erkennen, dass viele dieser Burschen vermehrt nur aus Angst um das eigene Leben in den Krieg gezogen waren. Dänemarks Racheakt war der, diese Jungen eben nicht einfach heimziehen zu lassen, sondern zur Säuberung der Strände einzusetzen. Die waren natürlich nicht herkömmlich vermüllt, sondern gespickt mit Teller- und sonstigen Minen. Entschärfen muss das die damalige Next Generation – ein russisches Roulette an der Nordsee, unter gebrüllten Befehlen eines herdentreibenden Oberfeldwebels irgendwo im Nirgendwo. Essen gibt´s auch keins, Erniedrigungen dafür umso mehr. Was die Jungs hier mitmachen müssen, ist schwer zu ertragen. Und für den Zuseher ebenfalls kaum auszuhalten.

Es gibt Filme, die sieht man garantiert kein zweites Mal. Unter dem Sand ist so ein Werk. Ein bitteres Drama, das alles ist, nur kein Filmvergnügen. Regisseur Martin Zandvliet setzt hier wahrlich nicht auf Schonung und bringt sein themeninteressiertes Publikum an die Grenze der Belastbarkeit. Polanskis Pianist musste ich, als er im Kino lief, leider vorzeitig abbrechen. Hätte ich Unter dem Sand ebenfalls dort gesehen, hätte ich womöglich ähnliches getan. Ja, tatsächlich, auch wenn völlig unverständlicherweise dieser Film eine Freigabe ab 12 Jahren bekommen hat, ist er doch etwas, wofür es starke Nerven braucht. Zerfetzte Gliedmaßen im Detail sind nur die Spitze des Eisberges, darunter bohrt sich radikale Not in das Bewusstsein des Zusehers: Quälender Hunger, ausweglose Trauer, Selbstmord und Misshandlung. Jeder Tag – ein Wettkriechen mit dem Tod. Zandvliets Film ist bildgewordenes Elend, ein Kreuzweg wider der Vernunft, sich suhlend in üppigem Naturalismus und in den Schreien der Kinder. Verschnaufpausen gibt es schon, dann wogt das goldgelbe Gras des küstennahen Sumpflandes, donnern die Wellen an den Strand, wenn gerade nicht mal eine Mine explodiert. Kurze Momente eines Durchatmens vor der nächsten Quälerei. Was dabei immer stärker wird: die Verbrüderung der verlorenen Jungs, die übermenschliche Macht des Durchhaltens und die Hoffnung aufs Heimkommen. Däne Roland Møller lässt seinen nationalstolzen und verbitterten Feldwebel eine erwartbare Wandlung vollziehen, er lässt ihn trotz aller Vorbehalte vor dem Feind dennoch Mensch sein – und das ist das Menschlichste an diesem Film, der gerade durch das Ausklammern von Humanismus das karge Bisschen umso stärker erstrahlen lässt. Den Kindern – allesamt phantastische Darsteller, die wirklich ihr letztes Hemd verspielen – wird dieser Kern des Guten zum Vorteil gereichen – bei manchen aber wird die Zuversicht aufgrund seelischer Zerrüttung verpuffen.

Was nicht verpufft, ist das ungute, zermürbende Gefühl in der Magengrube. Schockierende Bilder, die sich ins Gedächtnis brennen. Ein Film, so verstörend wie der Anblick eines offenen Bruchs und so schmerzhaft wie ein Schrapnell unter der Haut.

Unter dem Sand

Der stille Berg

ÜBER ALLEN GIPFELN IST KEINE RUH

3/10

 

derstilleberg© 2014 Constantin Film

 

LAND: ÖSTERREICH 2013

REGIE: ERNST GOSSNER

CAST: WILLIAM MOSELEY, EUGENIA CONSTANTINI, CLAUDIA CARDINALE, EMILY COX, FRITZ KARL, WERNER DAEHN U. A.

 

Es gibt Kriegsfilme, so wie Steiner – Das eiserne Kreuz, die wirklich keine Gefangenen machen und lieber in satter Kriegsaction mitsamt farbenfrohen Gore-Elementen im Getöse der Lafetten untergehen. Und es gibt Heimatfilme aus den 50er-Jahren, vielleicht sogar noch bis in die 60er hinein, die von wohlhabenden Wirtshausläuten erzählen, deren promiskuitiver Nachwuchs Beziehungskonstellationen wählt, die die Familienältesten nicht sehen wollen. Bei Volksfesten gibt es Schuhplattler und jeder hat über jeden die unterschiedlichsten Gerüchte, die dann zu Verwechslungen führen. Diesen Story-Twist gibt es hier zwar nicht, aber dennoch: Der stille Berg des Tiroler Filmemachers Ernst Gossner vermählt sowohl eingangs erwähnte Art des Kriegsfilmes mit erwähnter Art des familienzwistigen Heimatfilmes – und bekommt seine Komponenten einfach nicht zusammen.

Wobei diese eher unbekannte Episode aus dem Ersten Weltkrieg klarerweise vollste Aufmerksamkeit verdient hat, allerdings eine relativ späte wohlgemerkt, mehr als 100 Jahre nach den Ereignissen. Bekannt waren mir die so genannten Gebirgskriege nicht wirklich, die zwischen 1915 und 1918 die Alpen unsicher machten. Die vorliegende Koproduktion aus Österreich, Italien und den Vereinigten Staaten versucht, die erste Dolomitenoffensive zu rekonstruieren, und zwar mithilfe fiktiver Charaktere, die natürlich als Identifikationsfiguren herhalten müssen, da Regisseur Gossner garantiert keinen Dokumentarfilm drehen wollte, sondern einen klassischen Heimatfilm, eine Tragödie zwischen Gipfelkreuz und Guerilla-Taktik. Dabei konzentriert sich der Tiroler einerseits sehr stark auf authentische Details, andererseits aber gerät er mit William Moseley (Die Chroniken von Narnia) als Erstbesetzung wohl ins größte Schlamassel des Films. Keine Ahnung wieso, aber einen waschechten Tiroler mit einem Briten zu besetzen, war entweder ein Zugeständnis, um finanzielle Unterstützung für den Film zu erlangen, oder ein schwer nachvollziehbarer Freundschaftsdienst – oder überhaupt der Versuch, mit internationaler Besetzung auch international mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen als es sonst der Fall gewesen wäre. So authentisch Gossner in seinem Film auch sein will – mit Moseley gelingt ihm das nicht. Und auch sonst fehlt es dem Streifen an Identität, an empfundener Emotion und Lokalkolorit. Filme wie diese sehnen sich nach Leitfiguren. Das hat bei Der Soldat James Ryan oder erst kürzlich in Sam Mendes´ 1917 wunderbar funktioniert. Apocalypse Now sowieso – niemals war der innere Weg in die Verrohung so deutlich wie bei Martin Sheen. Oder The Deer Hunter. Klassiker der Charakterzeichnung, Sternstunden einer psychologischen Reise, wohin auch immer. Durch diesen verheerenden Mix dreier Nationen, die alle beim Stillen Berg mitmischen möchten, und trotz der verbissenen Ambition, sowohl Antikriegsfilm, Actionfilm und Heimatfilm sein zu wollen, lässt die Tragödie in den Bergen erschreckend kalt. Schreie, Verstümmelungen, Wundbrand und Wahnsinn alleine irritieren zwar wie üblich bei einem Film über den Weltkrieg, die Distanz zu den Leidenden ist allerdings zu groß, um selbst das Gefühl zu verspüren, mit genagelten Bergschuhen über gefährliches Geröll zu schlittern. Die mangelnde Psychologie des Films versucht man mit noch mehr Getöse wettzumachen, und irgendwann ist es nur noch ein schales Röhren zwischen den Bergspitzen, meist in Nacht und Nebel gehüllt, wo sowieso jede Übersicht der Dinge den Almabtrieb genutzt hat.

Der stille Berg ist also alles andere als still, er lässt sein enervierendes Kriegsgejammer einem vielstimmigen Kanon gleich, dass seine Einsätze verpasst, über eine herrliche Landschaft rollen, die als einziger mit dem Publikum kommuniziert, während das zerpflückte Ensemble vergeblich versucht, durchs Sprachengewirr hindurch einander anzuschreien. Das klappt leider nicht, und so relevant der Gebirgskrieg auch gewesen sein mag – das vielstimmige Stückwerk erstickt unter seinem eigenen Echo.

Der stille Berg

Foxtrot

DIE WAAGSCHALEN DES KRIEGES

8,5/10

 

foxtrot© 2017 Polyfilm Verleih

 

LAND: ISRAEL, SCHWEIZ, DEUTSCHLAND, FRANKREICH 2017

BUCH & REGIE: SAMUEL MAOZ

CAST: LIOR ASHKENAZI, SARAH ADLER, YONATON SHIRAY, SHIRA HAAS U. A.

 

Es gibt Filme, die so unerwartet passieren, dass sie sich anfühlen wie Nachwirkungen eines Unfalls. Wie der plötzliche Todesfall eines jungen Prominenten. Oder wie die Sichtung eines seltenen Tieres beim Hiken in den Wäldern. Das sind Dinge, einfach nicht berechenbar. Genauso wenig wie Foxtrot. Das mit dem Spezialpreis der Jury bei den Filmfestspielen von Venedig 2017 ausgezeichnete Werk zählt für mich zu den kuriosesten und kontroversesten Filmen der letzten Zeit. Foxtrot ist ein Kunststück, das man als Künstler erst wagen muss, mit diesem Wagnis aber letzten Endes das Medium des Kinos so dermaßen bereichert, dass es einfach gar nicht anders kommen kann, damit auch auf Widerstand zu stoßen. Und der war deutlich genug. Denn was der Israeli Samuel Maoz mit seinem irritierenden Film da von der Leine lässt, ist nicht unbedingt leicht zu verstehen, bleibt genauso schwer im Magen liegen wie es seltsam unterhält. Doch ist die Intensität von Foxtrot nicht wie bleiernes Betroffenheitskino ein ungelenkes Vehikel. Ganz im Gegenteil: Maoz hat womöglich schon im Vorfeld das Genre des Antikriegsfilmes studiert, er kennt womöglich die Werke von Sam Mendes (Jarhead), Innaritu oder Robert Altman (M.A.S.H.), er holt sich Inspiration, ganz sicher. Er hat auch womöglich selbst so Einiges beobachtet, in seinem eigenen Land. Und fügt all diese Notizen seiner Recherche mit seiner Sicht auf einen stagnierenden Krieg zusammen, wie Post-its auf einer Poetry-Wall, die Unterschiedliches erzählen. Betroffenmachendes, Humorvolles – oder völlig irren Symbolismus.

Samuel Maoz hat dafür sehr viel Kritik einstecken müssen. Ein Nestbeschmutzer, einer, der Lügen verbreitet über die israelische Armee, ein Feind im eigenen Land. So wie seinerzeit Thomas Bernhardt über die politische Grundgesinnung Österreichs. Dass Foxtrot zum Teil auch im übertragenen Sinne zu verstehen ist, dass diese in drei Segmente geteilte Komposition viel mehr will als den absurden Alltag eines Krieges und deren Folgen zu beweinen, muss denen, die sich händeringend echauffiert haben, wohl entgangen sein. Kann auch gut sein, kann ich sogar auch nachvollziehen. Foxtrot lädt nicht zu einem Stelldichein vertrauter Normen. Er sprengt sie, verwirrt und rückt so nah an das Geschehen eines Verlustes, dass es schmerzt. Den Tod seines Sohnes Jonathan an der Front muss Vater Michael erst mal realisieren, während die Mutter nach einem Ohnmachtsanfall sädiert im Bett liegt. Die Kamera kreist dabei virtuos um einen in Schockstarre befindlichen Ist-Zustand, um eine ausgelöschte Norm des Alltags. Close Ups wechselm mit Totalen von oben, sie zeigen einen völlig orientierungslosen Mann, der sich selbst quält, um den Schmerz zu lindern. Zugegeben, das zu ertragen ist für den Zuseher nicht gerade ein Honiglecken. Irgendwann kommt die Verwandtschaft, auch sie am Boden zerstört. Das Begräbnis wird geplant, ein Schicksalsschlag, einfach entsetzlich. Bevor man allerdings kurz davor ist, sich zu entschließen, dieses Drama nicht mehr weiter zu verfolgen, erlaubt sich der Film eine radikale Wendung. Und wir finden uns in der Wüste wieder, am Checkpoint Foxtrot.

Was dann passiert, muss man gesehen haben. Und jedes weitere Wort würde diesen wilden Ritt nur zähmen. Erstaunlich, welch unterschiedliche Färbung Maoz seinen Puzzleteilen verpasst, welchen unterschiedlichen Rhythmus und welche Zugkraft. Und wie das ganze miteinander verflochten ist. Die große Frage von Schuld ist dabei eine, die das Zerrbild eines dem Alltag inhärenten Säbelrasselns durchzieht, und sie manifestiert sich in vielerlei Gestalt. Sowohl als Blutzoll, schlechtes Gewissen oder dem Delegieren von Verantwortung. Die Ernte davon: ausgleichende Gerechtigkeit oder kompromissloser Wille zu einem die ganze Existenz durchdringenden Gleichgewicht, dem keiner entkommen kann. Wie die Waagschalen in einem Krieg, der seine Beteiligten nur noch in abgestumpfter Wachsamkeit vorfindet und erst wieder mit getriggerten Provokationen für tauglich erklärt. Jenseits des Krieges aber warten ganz andere Schicksale, die noch schwerer zu fassen sind als das Menschengemachte. Foxtrot leuchtet dieses verschachtelte Gefüge aus, wie der Suchscheinwerfer all jene, die den Checkpoint Foxtrot passieren wollen. Ganz normale Menschen, die nichts anders wollen als nach Hause kommen. Und manchmal auch ein Kamel, wie die entrückte Vision einer trottenden Gleichmut, die von der Zukunft weiß.

Foxtrot

Hearts of Darkness: A Filmmaker´s Apocalypse

ABENTEUER FILMEMACHEN

6/10

 

heartsofdarkness© 1991 Studiocanal

 

LAND: USA 1991

REGIE: FAX BAHR, GEORGE HICKENLOOPER, ELEANOR COPPOLA

AUFTRETEN: JOHN MILIUS, ELEANOR COPPOLA, FRANCIS FORD COPPOLA, ROBERT DUVALL, LAURENCE FISHBURNE, MARTIN SHEEN, DENNIS HOPPER, GEORGE LUCAS, MARLON BRANDO, SOFIA COPPOLA U. A. 

 

Ist Euch schon mal passiert, dass ein Kinobesuch eine Beziehungskrise nach sich zog? Mir schon. Und zwar mit Apocalypse Now. Denn nicht jeder ist mit dem Stoff im Vorhinein vertraut, vielleicht hätte ich hier etwas vorwarnen oder lieber ein Feel-Good-Movie vorschlagen sollen. Meine Begleitung einem so verstörenden Ritt in die Dunkelheit auszuliefern, noch dazu fast drei Stunden lang, war ja eigentlich eine Zumutung und für einen Filmkenner wie mich vielleicht etwas fahrlässig. Doch im Bewusstsein, das künstlerische Interesse meiner besseren Hälfte mit einem Meisterwerk wie Apocalypse Now exorbitant zu steigern, dafür war ein Film wie dieser meiner damaligen Schlussfolgerung nach gerade richtig. Noch dazu hatten wir es mit der erstmals überarbeiteten Fassung des Werkes zu tun, genauer mit Apocalypse Now Redux, also der Fassung, die neben einigen anderen Szenen auch jene Sequenz in petto hatte, die das gemeinsame Dinner mitten im Dschungel mit französischen Plantagenbesitzern zeigt. Im Kino also volle Dröhnung, und spätestens beim Walkürenritt war bereits klar: So ein Film gehört eigentlich nur ins Kino. Ein Meisterwerk zweifelsohne, und trotz depressiver Stimmungen bei Verlassen des Kinosaals war die Qualität niemals Fokus der Kritik. Unzumutbar für manche war der archaische Wahnsinn, in dem die Odyssee von Hauptmann Willard letzten furchtbaren Endes münden wird. Martin Sheen hat das damals genauso gesehen – und hat ordentlich dafür leiden müssen, um die Sache doch noch zu überstehen. Von diesem und anderen Martyrien, die den Film während seiner Entstehung begleitet haben, erzählt die Making-Of-Doku Hearts of Darkness: A Filmmaker´s Apocalypse, die hauptsächlich aus den Mitschnitten von Francis Ford Coppolas Ehefrau Eleanor besteht und reichlich Einblicke hinter die Kulissen eines Projekts gewährt, dass fernab jeder Geborgenheit eines Studios von vornherein und gewollt von unzähligen unkalkulierbaren Faktoren abhängig war.

Was eignet sich aktuell besser für das Home Cinema-Programm als diese eineinhalb stunden Kinogeschichte, anlässlich des 40 Jahre-Jubiläums eines der womöglich besten Filme aller Zeiten, der nun mit einem Final Cut auf die Leinwand gewuchtet wird und weitaus mehr ist als nur ein Antikriegsfilm, sondern eben auch düsteres Abenteuer und ein in Abgründe blickendes Philosophikum zum Thema Bestie Mensch. Je länger man eben in den Abgrund laut Nietzsche blickt, blickt dieser auch in dich hinein – so gesehen in Coppolas Gewaltakt, der auch hinter der Kamera Provokation, Herausforderung und Nervenkitzel sein sollte. Der Pate und Der Pate II waren da schon längst Filmlegende, der schwarzbärtige Maestro steinreich und voller Einfluss. Klar, dass dann die Realisation einer Vision alles bisherige noch mal übertrumpfen muss. Der Zenit des Schaffens schieben wir mal in weite Ferne, muss er sich gedacht haben, gerade dämmert der Morgen, und mit ihm kommt der Geruch von Napalm. Die Dreharbeiten selbst waren also reinstes Abenteuer, und das begann schon bei der Finanzierung der ganzen Sache, die zum Großteil aus Coppolas eigenem Kapital bestand. Selbst das Haus wurde verpfändet, falls die Sache in die Hose gehen sollte. Ein Extremer wie Coppola aber, der mit Spielberg und George Lucas das Handwerk lernte, hat garantiert einen langen Atem, um das Räderwerk zusammenzuhalten. Gut für ihn, niemanden wie Klaus Kinski an Bord gehabt zu haben, denn der hätte das Ganze noch zusätzlich provoziert. Das wissen wir von Werner Herzog und dessen Bericht vom Set zu Fizcarraldo. Gottlob war es nur Marlon Brando, in die Breite gegangener Kultstar am Ego-Trip, und Zugpferd für die letzte halbe Stunde des Films. Da war das meiste Material schon im Kasten, das durch jede Menge Drogen, Alkohol und ausgebüxten inneren Dämonen zu jener Intensität geführt hat, die den Film auch heute noch so unmittelbar machen. Was all den Missbrauch natürlich nicht legitimieren soll, doch wie in Woodstock war auch hier, fernab jeglicher Überwachung, das rabiate Event ein einmaliges Happening.

Hearts of Darkness: A Filmmaker´s Apocalypse zeigt all das und mehr, führt Gespräche mit Robert Duvall, Drehbuchautor John Milius, George Lucas, Laurence Fishburne und den Coppolas. Zeigt Brando beim Zetern über das Drehbuch, zeigt den Taifun auf den Philippinen genauso wie den Nervenzusammenbruch Martin Sheens in der blutigen Spiegelszene. Macht aber auch klar, dass der Wahnsinn für den Wahnsinn ein hausgemachter war. Einer, der von Coppola kalkuliert, einer der provoziert worden war. Erwartet wurde das Unerwartete, und da ist man als Künstler mittendrin, denn wer will schon nur dabei sein? Und in den Siebzigern, da war Risiko noch etwas, aus dem die Essenz guter Filme geschmiedet werden konnte. Heutzutage gibt es das nicht mehr. Heutzutage werden von den Studios alle Variablen ausgemerzt. Das Risiko aber hat die New Hollywood-Ära so lebendig gemacht. Und von dieser Lebendigkeit zehrt das Kino noch heute. So ist Hearts of Darkness die leider etwas bieder montierte, aber erfahrenswerte Chronik eines lebendigen, grenzgängerischen Drehs aus vergangenen Zeiten, die gar nicht mal so erstaunt oder entsetzt, sondern in Hinblick auf die Zukunft des Kinos die Lust am Abenteuer wehmütig vermissen lässt.

Hearts of Darkness: A Filmmaker´s Apocalypse

Dhepaan – Dämonen und Wunder

NIRGENDWO MEHR SICHER

7,5/10

 

dheepan© 2015 Why Not Productions–Page 114–France 2 Cinéma

 

LAND: FRANKREICH 2015

REGIE: JACQUES AUDIARD

MIT ANTONYTHASAN JESUTHASAN, KALIEASWARI SRINIVASAN, CLAUDINE VINASITHAMBY U. A.

 

Die paradiesische Insel Sri Lanka war noch bis vor knapp einem Jahrzehnt ein vom übellaunigen Schicksal gebeuteltes Eiland südlich des indischen Subkontinents. Bereisen konnte man das Land dennoch, nur eben nicht an Orte, die von den tamilischen Separatisten besetzt waren. Da herrschten ähnliche Zustände wie im Norden Sumatras. Dort kämpften ebenfalls bis vor kurzem noch die muslimischen Aceh um die Unabhängigkeit. Dann kam 2004 der Tsunami – irgendwie der Anfang vom Ende. In diese Zeit hinein – wann genau ist aus dem Film nicht zu erfahren – gelingt drei zu einer falschen Familie zusammengewürfelten Personen die Flucht nach Paris. Dhepaan, der tamilische Krieger, eine wildfremde junge Frau und ein Waisenkind. Alle drei wollen anfangs nichts voneinander wissen. Das Konzept Familie kommt ihnen aber relativ gelegen – die Chance, auf diese Weise irgendwo neu anzufangen ist so deutlich größer. Familien haben Vorzug. Familien muss geholfen werden. Yalini, die junge Frau, will aber nach London, zu ihrer Cousine. Das Mädchen selbst, das bald in Frankreich auf die Schule muss, will nirgendwo hin, nur bei ihren neuen Eltern bleiben. Zu sagen, dass dies Menschen sind, die nichts mehr zu verlieren haben, erscheint zumindest bei der Reservemama und der Ziehtochter unangebracht. Den Frieden wollen sie finden und bewahren. Das Glück und die Geborgenheit eines beständigen Neuanfangs.

Das wollte Rambo auch. Heimgekehrt aus dem Vietnamkrieg, war die Visage des schlaksigen Stallone nirgendwo mehr willkommen. Zuflucht in der Heimat? Keine Chance. Aber, anders gefragt, wie komme ich jetzt auf Rambo? Beide Filme haben natürlich nicht viel, aber Wesentliches gemeinsam. Dazu muss man die Figur des Dheepan näher betrachten. Der bärtige Tamile ist der einzige, der nichts mehr zu verlieren hat – Familie tot, Land verwüstet. Traumatisiert durch Bomben, Granaten und dem Gräuel, den der Krieg mit sich bringt. Aber Dheepan reißt sich zusammen. Macht seinen Job als Hausmeister besser als gut, geht den Dealerbanden im Pariser Banlieue so ziemlich aus dem Weg, will sich also integrieren. Und mit der Zeit folgt so etwas ähnliches wie Respekt. So ein Problemviertel heißt aber nicht umsonst Problemviertel – es dauert nicht lange, dann erbeben die Wohnblocks irgendwo am Rande der Staat unter den Schüssen übervorteilter Gangsterbanden. Dheepan stolpert also weg vom Krieg in einen neuen hinein. Die Trigger sind aktiv, der Horror übermannt ihn. Der Krieger kehrt zurück. Wie bei Rambo. Beide finden sich in einem Gefecht wieder, der in ihren Köpfen tobt. Proben den Ausfall, wo Rückzug durchaus möglich wäre. Doch das Trauma gestattet kein Winseln um Gnade. Plötzlich geht es um Überleben oder Auslöschung.

Jacques Audiard meistert wieder mal einen Film, der seinen Figuren so genau zusieht, dass es fast schon zu distanzlos wird. Nur sehr langsam kommt Dheepan – Dämonen und Wunder in die Gänge, verliert sich aber niemals in Periphärem. Akribisch beobachtet Audiard die Integration in eine fremde Welt. Die Anpassung wird zur Zerreißprobe mit Höhen und Tiefen, das Wunder eines Neuanfangs hadert mit den Dämonen der Entbehrung. Interessant, wie der Film das Wirrwarr an Sprachen löst. Übersetzt wird das Tamilisch der drei Darsteller, bei Französisch und Englisch liest man die Untertitel. Die Gliederung zwischen Vertrautheit und Fremde wird damit fabelhaft vollzogen. Und wenn man glaubt, dass die Lüge, welche die Familie vorerst zusammenhält, dem Druck der Bewährung nicht mehr standhält, fällt die bereits angekündigte Bedrohung eines neuen Krieges, und sei es nur ein Kleinkrieg, über die Schutzsuchenden her. Nirgendwo ist es mehr sicher. Audiard kennt wenig Trost, nur den Wert des Zusammenhalts. Und die zweite Chance, die eigene Familie vor dem Untergang zu bewahren.

Dheepan – Dämonen und Wunder ist nicht umsonst ausgezeichnet worden. Auch wenn der Film vom Dasein als Flüchtling erzählt, ist er dennoch mehr als nur das – sondern eben auch eine Art des Antikriegsfilms, die nicht sofort als solche zu erkennen ist. Doch meist liegt in den Posttraumata, wie sie Dheepan mit sich herumträgt und womöglich niemals loswerden wird, die ganze Anklage an den Krieg verborgen. Dheepan ist so distanzlos wie kraftvoll, so poetisch wie radikal. Ein Film, der den Flüchtenden als hadernden Menschen besser verstehen lässt.

Dhepaan – Dämonen und Wunder

Die irre Heldentour des Billy Lynn

MUSS I DENN, MUSS I DENN ZUM STÄDTELE HINAUS…

7/10

 

BILLY LYNN'S LONG HALFTIME WALK, Joe Alwyn, 2016. ph: Mary Cybulski. © TriStar / courtesy Everett© TriStar / courtesy Everett Collection

 

ORIGINALTITEL: BILLY LYNN´S LONG HALFTIME WALK

LAND: USA 2016

REGIE: ANG LEE

MIT JOE ALWYN, KRISTEN STEWART, GARRETT HEDLUND, VIN DIESEL, STEVE MARTIN, CHRIS TUCKER U. A.

 

Da gibt es Filme wie Operation: 12 Strong, die unter Staraufgebot eine Sternstunde der intervenierten Kriegsführung hochloben lassen. Und dann entdecke ich zwar nicht im Kino, aber als Stream das Gewicht für die andere Waagschale, die unter Aufgebot aller Schwerkraft versucht, die Balance der Plausibilität zu halten. Die irre Heldentour des Billy Lynn ist die ergänzende Ohrfeige links und rechts, die verträumt dreinblickende Anhänger einer hochgerüsteten Weltenpolizei nach Betrachten von Operation: 12 Strong wieder auf den Boden der Tatsachen bringt. So ähnlich wie Billy Lynn und Konsorten dürfte es auch eingangs erwähnten 12 Mann hoch rund um Captain Mitch Nelson ergangen sein. Ein ruhmreiches Herumreichen strahlender Vorzeigehelden im Stile eines Captain America, womöglich mit Auftritten zur Halbzeit irgendeines Footballspiels oder womöglich bei Jay Leno im Abendprogramm. Die Kriegsmaschinerie braucht solch strahlende Ritter wie einen Bissen Brot. Heldenmut, Ehre, Stolz. Das sind Dogmen, denen unterwirft sich die USA nur zu gerne. Diese strahlenden Recken gab es immer schon. Diese Opferbereitschaft für ein höheres Ziel, wobei kaum jemand hinterfragt, wer diese höheren Ziele eigentlich steckt. Irgendetwas muss den Zusammenhalt vieler Staaten aber doch sichern. Vereint vor dem Feind funktioniert da immer noch am besten. Und die enormen Kosten, die da in die Rüstung fließen, sind dann auch noch gerechtfertigt.

Dieser Billy Lynn – er wünschte er hätte sich diesen Ruhm nicht verdient. Nicht so, nicht in dieser Form und mit dieser Resonanz. Die Rettung ihres Teamleaders aus den Fängen irakischer Kämpfer, die letzten Endes aber leider umsonst war, da der von Vin Diesel dargestellte Sergeant Bleem unter Billy Lynns Händen regelrecht verbluten musste, hat der Bravo Squad im Nachhinein pausenloses Schulterklopfen beschert. Wäre dem nicht schon genug gewesen, und wäre die Tapferkeitsmedaille nicht schon genug Ehre, mutieren die jungen Soldaten zu Werbetestimonials für die US Army, für die Waffenlobby und für einen Sportmogul (herrlich schmierig: Steve Martin).

Die Taiwanesische Regielegende Ang Lee hat sich für die Verfilmung des zynischen Romans von Autor Ben Fountain geradezu begeistert zu Wort gemeldet und gleich die ganze Produktion übernommen. Lee begleitet Billy Lynn während seiner ganztägigen Heldentour wie ein Reporter mit der Kamera, verzichtet aber zum Glück auf Wackelkamera-Optik, die für so einen Film durchaus geeignet gewesen wäre. Stattdessen wird das Drama mit Ultra-HD-Kameras gedreht – noch dazu in High Frame Rate von 120 Bilder pro Sekunde, statt der üblichen 24. Das merkt man – vor allem bei den Gesichtern. Die Frage ist, ob diese übertrieben ausgefuchste Methode des Filmens für ein visuell zumindest relativ unspektakuläres Drama überhaupt notwendig gewesen wäre. Sagen wir so – probieren geht über studieren. Dann lieber bei einem Film ansetzen, der den Nationalstolz hinterfragt und der unter dieser Voraussetzung ohnehin keine großen Zielgruppen abdeckt. Das Konterfei nicht nur des britischen Neueinsteigers Joe Alwyn wirkt daher seltsam klinisch. Die Szenenbilder in ihrer hohen Auflösung und Tiefenschärfe erwecken darüber hinaus den Eindruck, einen Fernsehfilm zu sehen.

Doch das Hinterfragen relevanter Filmtechnik tut dem über- und antiamerikanisiert schrillen Tadel auf den gleichermaßen respektlos wie geheuchelt rosenstreuenden Umgang amerikanischer Wählerinnen und Wähler mit fernen Kriegen und ihren Verfechtern nicht wirklich größeren Schaden an. Zurückkommend auf Joe Alwyn erinnert dieser nicht nur optisch, auch in seinem Gehabe an Vorbilder wie Jake Gyllenhaal oder Joseph Gordon Lewitt. Gyllenhaal selbst hat bereits in Jarhead und Brothers zeigen können, was das Aussitzen und Heimkehren aus dem Krieg mit der Seele eines jungen Erwachsenen alles machen kann. Alwyn lässt in seiner traumatisierten Introvertiertheit Horror und Stress des Krieges in Worten und Rückblenden Revue passieren, versucht aber verzweifelt, der Erwartungshaltung seines Teams und all jener gerecht zu werden, die um nichts in der Welt tauschen würden, die Schuldigkeit fürs Vaterland aber längst noch nicht getilgt sehen. Billy Lynn ist hin und hergerissen zwischen Rückzug und Pflicht – letzten Endes siegt, was siegen muss. Und vom unantastbaren Elysium eines Schutzengel-Krieges made in the USA blättert mit Die irre Heldentour des Billy Lynn wieder etwas mehr Verputz. Was darunter ist? Ganz schön viel Wahrheit, im Feuerwerk der Medien verheizt.

Die irre Heldentour des Billy Lynn