Shazam!

SYMPATHIE FÜR DEN BLITZGNEISSER

7/10

 

shazam© 2019 Warner Bros.

 

LAND: USA 2019

REGIE: DAVID F. SANDBERG

CAST: ZACHARY LEVI, ASHER ANGEL, MARK STRONG, JACK DYLAN GRAZER, DJIMON HOUNSOU, JOHN CLOVER U. A.

 

„Weißt du schon, was du mal werden willst?“ Mit 14 Lenzen könnten Teenies schon eine konkretere Vorstellung davon haben, wie die berufliche Zukunft aussehen soll. Der junge Billy Batson weiß das noch nicht, oder wir wissen es zumindest nicht, weil er während des Films niemals danach gefragt wird. Und wenn doch, dann wäre es im Moment gar nicht mal so wichtig, denn erst mal muss eine Familie her. Am besten die eigene. Doch wie soll der Junge sie finden? 11 Jahre ist es her, da ging Billy im Trubel eines Rummelplatzes verloren. In seiner Hand: ein Kompass. Der ihm aber auch nicht viel genützt hat. Weil Billy auch noch nicht wusste, wie ein Kompass funktioniert. Was aber an seiner misslichen Lage auch nichts geändert hätte. Dennoch – so ein Kompass, das ist schon ein erstaunliches Ding. Das kann man herzeigen, damit kann man angeben, doch wenn man nicht weiß wie´s geht, nützt das Teil selbst im Dschungel nichts. Also – wie lässt es sich verwenden, ohne Know-How? Ist die Zeit dafür knapp, bleibt es bei Learning by Doing. So wie bei Billy. Der erstmal nur Shazam! sagen muss, um über sich selbst hinauszuwachsen. Äußerlich, zumindest. Gekleidet in ein rotes Trikot mit leuchtendem Blitz an der Brust, einem römisch anmutenden Cape und goldenen Stiefeln. Sieht zwar etwas lächerlich aus – ist es aber nicht. Denn Billy hat in seinem neuen Job abseits von Schulklasse und Unterricht, abseits vom Getrieze lästiger Mitschüler und der besessenen Suche nach seiner Mutter, jede Menge Superkräfte. Welche genau, das hat ihm keiner gesagt. Ziehbruder Freddy, einer von 5 Geschwistern von Billys neuer Familienkommune, hilft dem halbwüchsigen Autodidakten dabei, das alles herauszufinden. Und wie das bei Jungs mal so ist, reicht das Blitzewerfen, die Unverwundbarkeit und die Kraft eines Herkules gerade mal, um Spaß zu haben. Dass dabei alles noch gefilmt wird und online abrufbar ist, macht das Verständnis für den schicksalhaften Wink von irgendwo auch nicht besser. Und – Superheldenkräfte zu haben heißt noch lange nicht ein Superheld zu sein. Das muss Billy erst begreifen lernen. Ich sage nur: Kompass, ganz ohne Tutor.

Dieses Wühlen im Equipment, die Inventur der eigenen Fähigkeiten, das findet sich bereits in vielen Heldengenesen, war aber selten so verspielt und begeisterungsfähig wie hier. Wer sich noch an die Serie Heroes mit Zachary Quinto und Hayden Panettiere erinnern kann, oder an Josh Tranks Chronicle, wird ungefähr ahnen können, wie pubertäre Testläufe zu metaphysischen Selbsterfahrungen aussehen können. Meist landet da dokumentiertes Material auf Social-Media-Kanälen, zur Freude heiß glühender Like-Buttons. Ähnlich mit dem Zeitgeist spielt sich Shazam! und landet dabei eine schmeichelnde Kritik an der Sucht nach Selbstdarstellung und am Mega-Ego von Influencern. Später dann kommt, wie es kommen muss – die als Prolog gesetzte Einführung des Antagonisten findet ihren Status Quo, und ein klassischer Kampf Gut gegen Böse entbrennt, wobei die eigentlich recht tragische Geschichte des verlorenen Sohnes trotz anfangs aufrichtiger Anteilnahme allzu abrupt zufriedengestellt wird. Den Wert der Familie allerdings weiß Hollywood nicht oft genug zu betonen, ein Loblied darauf kommt auch hier nicht zu kurz, wobei manch rationale Akzeptanz gegebener Umstände unter einem unnötig in die Länge gezogenen Showdown zum Liegen kommen. Natürlich, Shazam! hat seine Makel, das stört aber meinen Gesamteindruck nicht. Zu augenzwinkernd sind die zahlreichen Bonmots und Easter Eggs auf Batman, Superman und natürlich Big mit Tom Hanks, der die phantastische Mär des Kindes im Manne ohne Heldenapotheose in den 80ern in ähnlicher Laune auf die Leinwand brachte. Was sich noch darunter mischt? Ein bisschen was von R. L. Stines Gänsehaut-Geschichten, wenn man die an Ray Harryhausens Monstermodelle erinnernden dämonischen Kreaturen betrachtet, die Bösewicht Mark Strong flankieren.

Was der Horrorfilmer James Wan (Saw) mit Aquaman nicht wirklich auf die Reihe bekommen hat, ist Annabelle 2-Regisseur David S. Sandberg dafür umso mehr gelungen. Shazam! ist gegen aller Befürchtungen, einen infantilen Schmarren vorgesetzt zu bekommen, der zum Fremdschämen einlädt, der bislang vergnüglichste und luftigste Film aus dem DCUniversum. Manche Kritikerstimmen meinen, die Bat/Superman-Schmiede falle von einem Extrem ins andere. Extrem ist Shazam! wirklich nicht. Weder zu jedem Preis lustig, noch ein tosender Overkill, der auf Durchzug schalten lässt. Das urbane Märchen rund um ein Kind als Super-Erwachsener, das zum Wächter über die sieben Todsünden wird, erlaubt sich dort Schabernack, wo es aufgelegt ist, und setzt dort auf Gefühl, wo Gefühle nun mal hingehören. Die Komik, die verdankt ihre reizende Qualität den zwangsläufigen Kollateralschäden durch das orientierungslose Durchstarten eines Teenagers in einem muskelbepackten Halbgott und ist niemals nur der Plakativität einer oberflächlichen Blödelei geschuldet. Die kindlichen Kalauer, die können aus der Situation heraus gar nicht anders sein als der Sinn für frechen Humor, den Halbwüchsige gerne an den Tag legen. Sandberg vermeidet Zoten unter der Gürtellinie und erspart uns infantilen Fäkal- und Ekelhumor. Shazam! bleibt charmant, redet Tacheles und funktioniert wieder mal deshalb so gut, weil erstens Zachary Levi scheinbar Zeit seines Lebens nur darauf gewartet hat, Shazam! zu spielen. Und dieser zweitens ein Sidekick-Ensemble um sich schart, welchem man gerne durch das nächtliche Philadelphia folgt. Allen voran Jack Dylan Grazer als hinkender Best Friend von Billy zeigt enormes komödiantische Talent und könnte einem Peanuts-Cartoon entsprungen sein.

Shazam! ist kein fehlerfreier, aber sympathisch entspannter Lichtblick im DC-Universum, weil er sich über sein eigenes Ensemble an Kultfiguren lustig macht und endlich über seinen verkniffenen Anspruch, so getragen wie möglich zu erscheinen, hinauswächst. So wie Billy, der womöglich bald weiß, was er werden will.

Shazam!

Game Night

DIE WOLLEN NUR SPIELEN

5/10

 

GAME NIGHT© 2017 Warner Bros. Ent. Inc.

 

LAND: USA 2018

REGIE: JOHN FRANCIS DALEY, JONATHAN GOLDSTEIN

MIT JASON BATEMAN, RACHEL MCADAMS, JESSE PLEMONS, KYLE CHANDLER U. A.

 

Spieleabende – ja, die kenn ich. Eine erlesene Auswahl an sozial kompetenten Freunden, jeder bringt etwas mit, ob Bier oder Naschkram, und dann dauert das Ganze bis spät in die Nacht. Wie die Wohnung hinterher aussieht, das wage ich nicht zu beschreiben. Jedenfalls ist das Chaos danach meist nicht ganz so nachhaltig wie bei diesem Live-Act-Agentenspiel von Schnöselbruder Brooks aka Kyle Chandler, der die Spieleabende von „Max“ Jason Bateman nur zu gut kennt und unbedingt noch eins draufsetzen will, was Exklusivität betrifft. Blöd nur, dass genau zur selben Zeit nicht nur Fake-Kriminelle, sondern auch tatsächliche böse Buben unterwegs sind, und die alle gemeinsam das selbe Ziel haben – den Spieleabend zu crashen. Das Verwirrspiel ist alsbald perfekt, die Regeln des Spiels kennt sowieso niemand mehr und so gut wie alle, die man nicht beim Namen kennt, sind Teil der Spielidee.

Regie-Jungspund John Francis Daley, der den unsäglichen Neuaufguss des Griswolds-Klamauk zu verantworten hat, gibt sich in Game Night zum Glück etwas weniger derb, obwohl auch hier vulgäre Kalauer ihre Sendezeit bekommen. Die Idee, ein Detektivspiel aus dem Ruder laufen zu lassen, gabs schon in Robert Moore´s Eine Leiche zum Dessert. Die Gäste waren damals allesamt ikonische Schnüfflerpromis, die tatsächlich einen Mord aufzuklären hatten. In Game Night wird der Gastgeber entführt – und keiner der Anwesenden hat das Zeug zum Hobby-Sherlock Holmes. Dabei ahnt noch keiner, dass die Hopsnahme des überheblichen Bruders längst nicht mehr Teil der gebuchten Show ist. Entsprechend gelangweilt kommen die Freunde in die Gänge, entsprechend konfus gestaltet sich die Lösung des Falls. Und entsprechend den Erwartungen passieren Dinge, die einfach passieren müssen, ohne zu überraschen. Die Krimikomödie verschenkt ihr Mehr-Schein-als-Sein-Potenzial, hält den hakenschlagenden Hasen an den Hinterläufen und bemüht sich nicht mal, die Vorhersehbarkeit des scheinbar Unvorhersehbaren zu unterlaufen.

Viel mehr lässt sich über Game Night nicht berichten. Boulevardkomödien im Kellertheater sind kurioser, lassen den Spaß an der Verwechslung auch so richtig von der Leine. Das kann die nächtliche Eskapade mit Schauspielern in gewohnt routinierter Panik nur ansatzweise für sich nutzen. Dass da mehr drin gewesen wäre, liegt vielleicht wirklich am Ensemble, oder an der Selbstzufriedenheit des Regisseurs – oder überhaupt in der Wahl des Spiels. Aber so sind die Regeln. Und man geht nicht zu einem Spieleabend, um sie zu brechen. Man inszeniert auch keine Komödie, um neue Regeln aufzustellen. Da haben die Filmemacher wohl etwas verwechselt – oder nicht? Wie auch immer – ist mal ein Film vonnöten, der angenehm unterfordert und nicht so perfide hinters Licht führt wie David Fincher´s The Game, dann ist Game Night genau die richtige Wahl. Zündende Ideen für das eigene spielerische Freundeskreis-Revival sucht man allerdings vergebens.

Game Night

Aquaman

WENN SUPERHELDEN IM TRÜBEN FISCHEN

3/10

 

aquaman© 2018 Warner Bros. Pictures Germany

 

LAND: USA 2018

REGIE: JAMES WAN

CAST: JASON MOMOA, AMBER HEARD, WILLEM DAFOE, PATRICK WILSON, NICOLE KIDMAN U. A.

 

Gegenwärtig ist nur ein Bruchteil unserer Meere eingehend erforscht worden. Die Tiefsee ist gar ein Buch mit sieben Siegeln – diese lebensfeindliche lichtlose Welt lässt sich ohnehin nur in einzelnen Kubikmetern genauer betrachten. Dennoch – so blind könnten nicht mal wir Menschen sein, um nicht irgendetwas von irgendeinem dieser sieben gigantischen unterseeischen Königreiche zumindest aus den Augenwinkeln spitzzukriegen. Nach den DC Comics über Aquaman dürfte die Menschheit auf trockenem Fuß so sehr mit sich selbst beschäftigt sein, dass bisher nichts über die Existenz mehr oder weniger evolutionär begünstigter Fischmenschen durchsickern konnte. Schön für Atlantis, schön für alle anderen, die Haie, Riesenseepferdchen und Buckelwale domestizieren konnten und Städte aus Medusenschirmen und Fischblasen erbauen. Die Rätsel solcher Koexistenzen, die hat zum Beispiel die Wizarding World einer Jeanne K. Rowling geschickter gesponnen. Und auch Marvel hat sich mit seiner unter einem Tarnschirm verborgenen afrikanischen Stadt Wakanda ein bisschen mehr für eine der alternativen Realität inhärente Logik bemüht. Aber sei’s drum, ist nicht so wichtig. Das phantastische Kino darf fast alles – wenn der Rest irgendwie passt, soll von mir aus alles, was sich unter dem Meeresspiegel abspielt, ein Geheimnis bleiben.

Dieses Geheimnis, das hätte Aquaman am Besten für sich bewahren sollen. Denn sein Solo-Abenteuer unter der Regie von Saw und Fast&Furious-Virtuose James Wan unterliegt qualitativ sogar der Keilerei Batman vs. Superman (die ich ohnehin gar nicht mal so misslungen fand) und donnert noch kurz vor Ende des Kinojahres 2018 kalter Gischt gleich als quälend trivialer Trashfilm gegen die Wellenbrecher des guten Filmgeschmacks. Dabei trifft Muskelpaket Jason Momoa eigentlich gar keine Schuld. Nicht nur einmal beweist er während der überlangen 145 Minuten Spielfilmlänge, wie sehr ein schöner Rücken nicht entzücken kann, und der Understatement-Blick über die Schulter ist das Beste, was Aquaman zu bieten hat. Alles andere ist eine Panscherei wie bei einem Science-Workshop für Vorschulkinder, die mal ausprobieren wollen, welche Substanzen nicht alle miteinander effektiv reagieren können. James Wan führt sich dabei auf wie ein entfesselter Lausbub, der sehr von den schwankend qualitativen CGI-Orgien eines George Lucas aus Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger beeindruckt gewesen zu sein scheint und genauso breitenwirksam in die Schlacht ziehen will wie der Schöpfer von Luke Skywalker und Co. Nur – System hat das ganze nicht mehr. Frozen Stills wechseln mit Superzeitlupe, und jene wechselt mit tosenden Bilderstrudeln, die für gähnende Übersättigung beim Publikum sorgen. Doch die wahre Leistung für einen der schwächsten Comic-Verfilmungen aus dem DC-Universum ist sprachlicher Natur. Schauspielgrößen wie Nicole Kidman und der allen Genres aufgeschlossene Willem Dafoe, der so wie Ben Kingsley überhaupt schon alles spielt, was er in die Finger bekommt, haben womöglich die Dreharbeiten zu Aquaman unbeabsichtigt in die Länge gezogen – bei diesen Dialogen reicht ein Take nicht aus, um nicht noch nach dem zehnten Mal in Gelächter auszubrechen. Selbst ein Profi tut sich dabei schwer, ernst zu bleiben. Das Dumme: Aquaman möchte gar nicht mal so sein wie Thor: Tag der Entscheidung, andererseits aber auch nicht spaßbefreit, am Besten etwas selbstironisch wie Deadpool. Ist er aber nicht. Komische Kalauer zu schieben ist eine Sache, genau dann unfreiwillig komisch zu sein, wenn es dramatisch zugehen soll, ist ein Fettnäpfchen, das seine Bremsspur durch den ganzen Film zieht.

Wer sich noch an den Achtziger-Sci-Fi-Gschnas Flash Gordon erinnern kann, darf davon ausgehen, dass der Solo-Auftritt der laut Big Bang Theory wohl unbeliebtesten Figur des Superhelden-Universums ähnlich verbraten wird. Der Trash-Sender Tele 5 wird sich womöglich rechtzeitig und unter lautem Jubel die Free-TV-Rechte dafür sichern wollen. Und all die Unkenrufer gegen den drögen Superhelden-Overkill, die gerne alles über einen Kamm scheren, bekommen mit Aquaman wieder jede Menge unterstützenden Zündstoff für die Legitimation ihrer heftigen Kritik. Ja, bei dieser Gurke hier gebe ich Ihnen recht. So macht man keinen Superhelden-Film, so rückt man das Genre wieder ins falsche Licht. Jason Momoa, den können wir als Aquaman gerne behalten, das ganze chaotische, erschreckend undurchdachte Brimborium drumherum kann gerne unbefristet auf Tauchstation gehen, bei aller Liebe zu den Kreaturen des Meeres, die von mir aus jedem Evolutionsgedanken trotzen.

Aquaman

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

VOM KNOPF, DER NICHT AUFGEHEN WILL

4/10

 

jimknopf© 2000-2018 Warner Bros.

 

LAND: DEUTSCHLAND 2018

REGIE: DENNIS GANSEL

CAST: SOLOMON GORDON, HENNING BAUM, ANNETTE FRIER, CHRISTOPH MARIA HERBST, UWE OCHSENKNECHT U. A.

 

Die Welten, die Michael Ende Zeit seines Lebens schuf, sind schon höchst seltsam. Und je seltsamer, umso faszinierender. In Die unendliche Geschichte einzutauchen ist ein ganz eigenes, nicht unbedingt erbauliches, aber zumindest fast schon bewusstseinserweiterndes und höchst rätselhaftes Erlebnis. Klar, dass sich laut Michael Ende selbst Wolfgang Petersen an der Verfilmung des ersten Teils des Buches die Zähne ausgebissen hat. Gerecht, so Ende, ist er seinem Werk mit der Bebilderung von Fantasien nicht geworden. Aber was soll´s, mich hat Die unendliche Geschichte in den 80ern sehr bewegt. Werfe ich heute einen Blick auf die Kulissen der Babelsberg-Studios, hat das ganze Szenario ähnlich wie Der dunkle Kristall immer noch seinen analogen Reiz und ungelenken Charme. Den tricktechnisch verwöhnten Nachwuchs hat es jedenfalls immer noch fasziniert. Warum? Weil die epische Geschichte rund um Bastian, Fuchur und Atreju keine Allerweltsfantasy ist. Von dieser surrealen Phantasmagorie ist der Weg nicht allzu weit zu Michael Ende´s einsamer Insel, die mitten im Nirgendwo liegt: Lummerland. Dieses Twin Peaks für Kinder ist sogar noch um einiges eigenartiger. Eine enklavische Welt, in der fünf Personen so leben, als wären sie Teil einer größeren Gesellschaft. Lummerland ist ein Königreich mit Untertanen, die in ihrer Abgeschiedenheit so niemals überleben könnten. Wohin Herr Ärmel jeden Morgen geht, weiß man genauso wenig wie all die Telefonate, die König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte den lieben langen Tag führt. Und die Lokomotive Emma kann sich tagtäglich eines chronischen Passagiermangels erfreuen. Diese Welt, die muss Michael Ende irgendwann erträumt haben. Und es ist nicht unbedingt ein gemütlicher Traum. All diese merkwürdigen Figuren folgen der abstrakten Logik einer zeitlos-surrealen Traumsequenz, in der es keine Vergangenheit und keine Zukunft zu geben scheint. Wie Geister, die täglich das Gleiche tun. Der Waisenjunge Jim Knopf ist der Einzige, der irgendwie ein Ziel hat. Die Neugier nach seiner Herkunft führt ihn also weg von diesem spieluhrähnlichen Mikrokosmos des Irrealen, und zwar mitsamt Lokomotive Emma und Lukas, des Lokomotivführers. Auf schienenlosen Wegen geht´s in eine weitaus ergiebigere Welt jenseits des Horizont, auf der Suche nach einer gewissen Frau Malzahn, an die Jim Knopf von 13 völlig identen Piraten eigentlich verkauft hätte werden sollen.

Der deutsche Filmemacher Dennis Gansel (u. a. Die Welle, Napola) hat sich dieses eigenwilligen Märchens angenommen, wohl wissend, wie schwer es ist, Michael Ende adäquat auf die Leinwand zu bringen. Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer mag ein ambitioniertes Stück hoch budgetiertes Eventkino sein, ist aber von einem inspirierenden Abenteuer so weit entfernt wie ein Rationalist von den unendlichen Weiten Fantasiens. Ende selbst wird wohl nicht mehr seinen Senf dazugeben können, umso mehr wundert es mich, dass die Odyssee des zugegeben trefflich gut gecasteten Jim Knopf und des brummigen Blaumannträgers Lukas gar so stockend vorwärtskommt, als wäre die Regie ein Abklopfen der Befindlichkeiten des Urhebers in einer Geschichte, mit der eigentlich niemand so richtig warm wird. Schon gar nicht Henning Baum, der zwar recht lässig seine Pfeife raucht, aber so wirkt, als müsste er für jede weitere Szene neu motiviert werden. Da kommt der kleine Solomon Gordon trotz seiner Spielfreude nicht wirklich an. Womöglich ist es die Arbeit vor dem Greenscreen, die diesem Film seine Geschmeidigkeit nimmt, obwohl manche Szenen an natürlichen Schauplätzen wie zum Beispiel in Südafrika gedreht wurden. Irgendwann – ich weiß nicht, ob das im Buch ähnlich beschrieben wird, denn ich habe Jim Knopf nur auszugsweise gelesen bzw. vorgelesen – mündet die Suche nach Jim´s Ursprung in einer Mischung aus Terry Gilliam´s Time Bandits und des kleinen Drachen Kokosnuss, was stilistisch nicht wirklich miteinander harmonieren will und auch nicht dazu beträgt, das holprige Ablesen der Textzeilen vor dem geistigen Auge ablenkend zu kaschieren.

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer ist der zaghafte Versuch, der schrägen Fantasie eines versponnenen Tagtraumes zu entsprechen und bleibt trotz aller tricktechnischen Raffinesse befremdliches Stückwerk, das nur in wenigen Momenten durch die glatte Oberfläche eines hastig durchgeblätterten Bilderbuchs dringt, das wie ein ungeliebtes Auftragswerk zu Ende gedreht sein will. Dass der Knopf dabei aufgehen soll ist ein Ding der Unmöglichkeit. obwohl bei Michael Ende doch eigentlich alles möglich scheint.

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen

DER LANGEN REDE KURZER ZAUBER

5/10

 

grindelwald© 2000-2018 Warner Bros.

 

LAND: USA, GROSSBRITANNIEN 2018

REGIE: DAVID YATES

DREHBUCH: JOANNE K. ROWLING

CAST: EDDIE REDMAYNE, KATHERINE WATERSTON, DAN FOLGER, JOHNNY DEPP, JUDE LAW, EZRA MILLER, ZOË KRAVITZ U. A.

 

Das muss man Joanne K. Rowling einmal nachmachen – nämlich einen dermaßen zielgenauen Treffer zu landen, was den Geschmack des lesefreudigen Bürgertums betrifft. Phantastische Literatur ist sicherlich nicht jedermanns Sache, eine Welt wie die von Harry Potter hingegen schon. Das liegt vor allem daran, dass die ehemalige Englischlehrerin, die schon von Kindesbeinen an das Schreiben für sich entdeckt hatte, Charaktere erschuf, die in die eigene Kindheit des jeweiligen Lesers zurückführen und das Erwachsenwerden als magische Challenge interpretieren. In einem dualistischen Universum, wo das Böse schleichend und nicht immer wahrnehmbar ist, das Gute oft ins Grau chargiert und Geheimnisse lange gehütet werden. Dieses Universum wird jenseits der auserzählten Geschichte über den Jungen mit der Narbe auf der Stirn mittlerweile als Wizarding World bezeichnet. Rowling ließ ja unmissverständlich verlauten, dass mit Den Heiligtümern des Todes die Ereignisse um den Waisenjungen auserzählt seien – mit Ausnahme eines als ergänzenden Band angelegten Theaterstückes – Harry Potter und das verwunschene Kind (auch unaufgeführt absolut lesenswert). Das Kino liebäugelt da wohl mehr mit der Zeit vor dem Unheil, das nicht genannt werden darf. Um genau zu sein: rund 70 Jahre vor den uns allen wohlbekannten Ereignissen, die man immer und immer wieder lesen kann.

Ein gewisser Newt Scamander, der in Harry Potter und der Stein der Weisen namentlich erwähnt wird, reist mit einem Koffer nach New York, in geheimer Mission, wie es scheint. Und der eine ganze Menagerie an sonderbaren Kreaturen über den Atlantik schleust, die ihm dann auch teilweise entfleuchen. So ein animalisches Fangenspiel wäre für eine so komplexe Welt wie die des Harry Potter eindeutig zu wenig. Auch Übersee hat ein Zaubereiministerium voller Auroren, die einem Obskurus auf der Spur sind – der negativen Energie eines Zauberers, dessen magisches Handeln verboten wird. So viel zu Teil eins, Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind. Und ich rate tunlichst, vor Sichtung des eben erschienen zweiten Teils der Prequel-Reihe den Erstling dringend nachzuholen, sofern hier noch Unkenntnis herrscht. Bei Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen quer einzusteigen mag zwar durchaus machbar sein, führt aber zu noch mehr Konfusion, als diese ohnehin auf das vorab informierte Publikum hereinbricht. Schauplatz ist diesmal nämlich London und Paris, und neben dem ausgebüxten Grindelwald gilt es, dem rätselhaften Obscurus namens Credence Barebone habhaft zu werden. Warum gerade der schrullige Newt Scamander darauf angesetzt wird, weiß nur der junge Dumbledore. Im Grunde ist es so, als würde man Charles Darwin darum bemühen, geheimdienstlich aktiv zu werden. Ich würde da jemand anderen wählen, aber bitte – jedem seinen Nervenkitzel.

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen allerdings ist ein überlanges, wenig nervenaufreibendes Szenario mit natürlich allerlei Schauwerten. Die diesmal spärlicher eingestreuten Kreaturen – allen voran ein Fuchur-ähnlicher Glücksdrache – sind wiedermal enorm detailverliebt und in Vollendung gestaltet, und zur Freude leidenschaftlicher Harry Potter-Fans finden sich auch allerlei Reminiszenzen an das erste Jahr von Hogwarts, als der Stein der Weisen Voldemort´s erste Versuchung war. Mit diesen Bonmots aber hätte sich maximal ein Fanfilm ausgezahlt – nicht aber ein ganzer Film, der einem sagenhaft verworrenen und ermüdend redseligen Drehbuch unterliegt. Dafür verantwortlich: Joanne K. Rowling. Denn da wo Wizarding World draufsteht, ist die mächtige Autorin auch drin. Nichts geht hier ohne Abnicken der Urheberin, was prinzipiell durchaus verständlich ist. Und um ganz sicher zu gehen, dass ihre Welt auch nicht mit einer anderen kollidiert, bleibt das Leben des Newt Scamander auch niemand anderem überlassen. Doch genau darin liegt das Problem. Joanne K. Rowling ist eine großartige Schriftstellerin, die penibel genau ihre unzähligen Handlungsstränge beispiellos verwebt, zusammenführt und wieder aufdröselt. Auch ein Grund, warum die Harry Potter-Bücher so faszinieren. Das allerdings funktioniert so sagenhaft gut, wenn es sich um einen Roman handelt. Ein Drehbuch funktioniert ganz anders. Genauso wie ein Theaterstück. Da ich selbst Romane und Dramen verfasst habe, weiß ich, worauf es zu achten gilt. Beides sind zwar Medien der schreibenden Zunft, haben aber völlig unterschiedliche Regeln. Rowling scheint für Grindelwalds Verbrechen vergessen zu haben, dass sie nicht für den Ladentisch in der Buchhandlung, sondern für das Kino schreibt. Als Buch würde der Plot aus Grindelwalds Verbrechen verdächtig nach Bestseller aussehen. Eine vertrackte Geschichte voller Rätsel und Spuren, fast schon eine Verbeugung vor den Detektivkrimis eines John Huston. Seriöse Gestalten in schickem Trenchcoat und Fedora, einzig die Zauberstäbe unterm Ärmel lassen wissen, dass man hierbei niemand Gewöhnlichem auf der Spur ist. Als Vorlage für einen Film dieser Größenordnung lasse ich mal Rowling´s Talent außen vor: Ihr dichter Magierkrimi ist, was den inhaltlichen Aufbau betrifft, wie das Wedeln und Wischen mit angeknackstem Zauberstab. Folglich also ein Zauber, der nach hinten losgeht.

Ein Film fesselt dann, wenn der rote Faden des Erzählten stets erkennbar und das Handeln der Personen sowohl erwartbar als auch nachvollziehbar bleibt. Zumindest von jenen Personen, die als Identifikationsfiguren durch die Geschichte begleiten. Er fesselt dann, wenn der Plot nicht zerfranst und sich in einzelnen Charakterdramen verliert, die nicht wesentlich zum Vorwärtskommen der Story beitragen. Das ist Verzetteln auf hohem Niveau, auf welchem Komplexität gerne mit Komplikation verwechselt wird. Eine packende Story, die ist im darstellenden Medium eines Filmes oder Dramas so straff wie möglich, auf den Punkt genau gesponnen, sollte dabei aber tunlichst nicht unterfordern. Rowling erfüllt fast jedes dieser Do Not´s, und auch wenn sie als Romancier zu schreiben versteht – Drehbücher schreiben kann sie nicht.

Dennoch verspricht Grindelwalds Verbrechen einigen Filmgenuss, der weitgehend vom guten alten Johnny Depp verschuldet wird. Man kann über diesen exzentrischen Star sagen, was man will – schauspielern kann er, und wie! Nach der letzten Fluch der Karibik-Gurke und einiger Auszeit kann Depp wieder aus neuen, kreativen Ressourcen schöpfen. Und verpasst seinen Gellert Grindelwald eine ganz eigene charakterliche Note. Weder kokettiert er mit den diabolischen Allüren eines Voldemort, noch gibt er sich platter Boshaftigkeit hin. Grindelwald ist ein politischer Aktivist, ein perfider Taktiker. Gelassen und selbstbewusst, weniger manisch. Gegen die paar Minuten gachblonder Überlegenheit wirken Newt Scamander und seine Entourage geradezu blass. Und die Entourage ist breit gefächert, unzählige Figuren tauchen aus dem Dunst der magischen Historie empor und haben kaum genug Spielzeit, um nachhaltig aufzufallen. Das ist mitunter auch ein Handicap an dieser versuchten Entfesselung an hellen und dunklen Künsten, die auf das große Duell von Dumbledore und Grindelwald hinarbeiten. Seine Verbrechen markieren somit die bisher schwächste Filmepisode aus Rowling´s Welt, und so sehr ich Niffler, Bowtruckles und Kelpies liebend gern anfassen würde – der phantastische Zirkus weicht einem konfusen Who is Who vor der Kulisse eines magischen Europa, dass die mitreißende Effizienz jugendlicher Neugier, wie sie Ron, Hermine und Harry an den Tag legten, vermissen lässt. Hoffen wir, das Teil III die Zügel der Thestrale deutlich straffer zieht.

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen

Smallfoot

ZEIGT HER EURE FÜSSE

7/10

 

smallfoot© 2000-2018 Warner Bros.

 

LAND: USA 2018

REGIE: KAREY KIRKPATRICK, JASON REISIG

MIT DEN STIMMEN VON: CHANNING TATUM (KOSTJA ULLMANN), GINA RODRIGUEZ, ZENDAYA, JAMES CORDEN U. A.

 

Reinhold Messner hat als Vortragender und High Society-Abenteurer wohl genug um die Ohren, um ins Kino zu gehen, aber diesen Film sollte er sich wirklich nicht entgehen lassen. Wie wir wissen, hat der Südtiroler Extrembergsteiger vor langer Zeit ja tatsächlich Stein und Bein geschworen, einem gigantischen weißen Fellknäuel, der im Volksmund Yeti genannt wird, begegnet zu sein – bis er irgendwann diese marktschreierische Lüge leider dementieren musste. Nach der Sichtung von Smallfoot könnte man ja dazu geneigt sein, Messner´s Dementi auch in einem anderen Licht zu betrachten. Und all diejenigen, die ein Faible für komödiantische Animationsfilme haben, können den vollbärtigen Brixener ruhig begleiten. Denn Smallfoot ist eine enorm liebevolle Bergtour bis jenseits der Wolken geworden. Und was Smallfoot vor allem anderen auszeichnet: die phantastische, aufwändig entworfene Schneeballschlacht von Drehbuchspezialist Karey Kirkpatrick und Jason Reisig ist zum Brüllen komisch.

Man kann den Spieß auch umdrehen und daran zweifeln, dass es den Smallfoot – in diesem Fall die Spezies Homo sapiens – in Wirklichkeit überhaupt gibt. Das lässt sich leicht machen, sofern man selbst ein Yeti ist, und als Yeti irgendwo am Berg in völliger Isolation seiner eigenen eiskalten, aber alles andere als unterkühlten Kultur frönt. Wer weiß, was Reinhold Messer alles gesehen hat – vielleicht so viel wie dieser unglückliche Bruchpilot, der vor den Toren der klirrend kalten Festung der Yetis niedergeht. Migo, der so blaulippige wie nasenlose wandelnde Bettvorleger, ist zur rechten Zeit am rechten Ort, um eines dieser mythischen Menschenwesen mit eigenen Augen zu sehen. Warum ihm danach keiner glaubt, und warum Migo verbannt wird und wieso das Oberhaupt des kleinen Reiches ein zentnerschweres Steingewand mit sich herumträgt, darüber verliere ich jetzt nicht allzu viele Worte, denn der Reiz des vorwiegend in geschmackvollen Blau-, Türkis und Lilatönen kolorierten, geistreichen Komödie liegt in den originellen inhaltlichen Details, die den Alltag der Schneemonster umreißen. Spätestens dann, wenn sich die fleischgewordenen kryptozoologischen Unikume talwärts bewegen, gibt es humoristisch gesehen kein Halten mehr.

Normalerweise sind die Drehbücher für Animationskomödien eine Aneinanderreihung schriller Slapstickszenen, die den eigentlichen Plot untergeordnet wissen. Bei Pixar ist es meist umgekehrt. Dass die Warner Animation Group Ähnliches zuwege bringen kann, erstaunt mich dann doch. Die großartigsten Momente sind nicht unbedingt die immer wiederkehrenden Gesangseinlagen, die an Frozen erinnern, die aber junges, weibliches Publikum nachhaltig an sich binden, sondern der Sichtwechsel zwischen Mensch und Yeti. Für letztere sprechen Menschen piepsendes Kauderwelsch, und für unsereins können Yetis nichts anderes als grölen und brüllen. Diese leidenschaftlich zelebrierte Differenz birgt eine Situationskomik, die ungefähr so unterhaltsam ist wie die Sicht der kalaharischen N´Xau auf die Zivilisation in Die Götter müssen verrückt sein. Das ist so charmanter wie augenzwinkernder Humor, und umrahmt sogar pädagogisch wertvolle Botschaften wie Respekt, Völkerverständigung, Toleranz und die Neugier, doch einfach mal hinter den Horizont zu blicken – wo vielleicht ein paar Antworten warten. Auf Fragen, die lange schon gestellt sind.

Ob es den Yeti gibt, ist rückblickend ganz einerlei. Es ist schon erfüllend genug, dass das augenscheinlich gutmütige Wesen in unserer Vorstellung Gestalt annimmt – und in so atemberaubend animierten Filmen wie Smallfoot seinen barfüßigen Auftritt erhält.

Smallfoot

Ocean´s 8

DIEBISCHE DIVEN

6/10

 

oceans8© 2000-2018 Warner Bros.

 

LAND: USA 2018

REGIE: GARY ROSS

CAST: SANDRA BULLOCK, CATE BLANCHETT, HELENA BONHAM-CARTER, ANNE HATHAWAY, RIHANNA, SARAH PAULSON, MINDY KALING U. A.

 

Diese Tatsache dürfte spurlos an mir vorübergegangen oder nicht mal bis zu mir vorgedrungen sein – dass Danny Ocean, fast schon an der Grenze zum Kult souverän verkörpert von George Clooney, der mittlerweile lieber am Comer See weilt als nach dem Desaster von Suburbicon wieder neuen Filmstoff aufzubereiten, das zeitliche gesegnet hat, war dann doch zu Anfang des Filmes etwas ernüchternd. Allerdings würde ein Cameo des immer mehr ergrauenden Schönlings vielleicht sogar Sandra Bullock die Show stehlen, doch das glaube ich kaum. In Gravity hat das ja schließlich auch funktioniert. Doch in Anbetracht eines gänzlich weiblichen Hochglanz-Heist-Movies haben Danny´s Spießgesellen hier rein gar nichts verloren. Das haben die Macher bei der XY-Chromosomen-Variante von Ghostbusters noch nicht so eng gesehen. Bill Murray und Ernie Hudson hatten zumindest ihre Ehrenrunde gedreht. In Ocean´s 8 dreht sich maximal Clooney im Urnengrab um – und das nicht wegen der Qualität des Filmes: Ocean´s 8 mit Lady Bullock und Cate Blanchett an der Spitze ist überraschend besser gelungen als ich vermutet hätte.

Die fließend deutsch sprechende Oscarpreisträgerin wird als als Danny Ocean´s Schwester aus dem Kittchen entlassen – nur um wieder neue Pläne zu schmieden, weil das Robin Hood-Gen innerhalb der Ocean-Familie ja irgendwie Hummeln im Hintern hat und das Bestehlen der ohnehin Superreichen eigentlich nur ein Kavaliers- oder Ladys- Delikt sein kann. So ein Klunker, der gestohlen werden muss, ist ja der Inbegriff einer wirklich nicht notwendigen Dekadenz, da kann man schon vertrackt wirkende Pläne schmieden und noch den einen oder anderen weiblichen Superstar Hollywoods mit ins Boot holen. Sogar Rihanna in Dreadlocks und Schlabberlook darf Computer hacken, Helena Bonham-Carter in willkommener Exaltiertheit eine Modedesignerin mimen und Anne Hathaway prinzessinenlike den Star im Starfilm mit all seinen Allüren so richtig rauslassen. Ein illustres und launiges Ensemble, dass Gary Ross hier versammelt hat. Jede auf ihrem Posten, stets bemüht, der anderen nicht die Show zu stehlen. Unter dieser Regel funktioniert sogar ein solcher Ensemblefilm, und das hätte ich bis dato doch nur Steven Soderbergh zugetraut. Falsch gedacht, Ross gelingt das Ganze ebenso. Es macht Spaß, den Damen zuzusehen, auch wenn der wiederholte Story-Twist dann doch sehr vorhersehbar seine Karten ausspielt. Verbrechen werden in Oceans 8 zum Bungee-Sprung für sektnippende Schlauköpfe, ein zeitvertreibender Nervenkitzel für bis zur Langweiligkeit verwöhnte Jetsetterinnen und ausgebrannte Kreative, stets nicht auf den Mund gefallen und immer mit dem Kopf über Wasser. Das weiß der Zerstreuung suchende Zuschauer ohnehin zu Beginn, will aber so gerne wissen, auf welche Art einer verknöcherten Elite das Handwerk gelegt werden wird, um sich dann mitzufreuen, wenn die Katze im Sack ist.

Oceans 8 ist eine freudvolle Trickbetrügerei, bei der selbst Sammy Davis und Dean Martin geschmunzelt hätten. Durchhänger gibt es keine, Leerlauf ebensowenig, die spitzzüngige Antwort auf das Testosteron-Understatement von Clooney, Damon, Pitt und Co ist auf Zug inszeniert und hält was es verspricht, wobei es auch nicht mit dem etwas Mehr überrascht, was vielleicht dazu geführt hätte, die Krimikomödie zwischen Celebrity und Mission: Impossible-Anleihen samt Handtäschchen mit Nachdruck weiterzuempfehlen.

Ocean´s 8

Meg

REVOLVERGEBISS MIT LADEHEMMUNG

2/10

 

meg© 2000-2018 Warner Bros.

 

LAND: USA 2018

REGIE: JON TURTELTAUB

MIT JASON STATHAM, LI BINGBING, RUBY ROSE, CLIFF CURTIS, RAINN WILSON U. A.

 

Zugegeben – letztwöchiges Baden auf den Balearen hatte schon so seinen leichten Urlaubs-Thrill, wissen wir doch dank objektiver News, dass weiße und blaue Haie rund um die Inselgruppe des westlichen Mittelmeers vermehrt gesichtet wurden. Die Bilder im Kopf beim Schnorcheln durch relativ artenfreie Zonen brachten exorbitant mehr Spannung in den Alltag als der neueste, weitgehend familienfreundliche Tierhorror aus amerikanischen Landen, vorwiegend unter Beteiligung der chinesischen Film- und Fremdenverkehrsindustrie. Was Stoppelbart Jason Statham da ausbaden muss, geht auf keine Haifischflosse – und zählt mit aktuellem Datum zu den misslungensten Filmen dieses Jahres.

Der Meg oder Megalodon, wie der prähistorische maritime Urzeitriese nicht nur taxonomisch, sondern auch umgangssprachlich genannt wird, steckt natürlich alle rezenten Knorpelfische in die Kiementasche. Früher war alles größer, das freut natürlich den Mainstream, denn der kann ungeachtet der Naturgesetze all das schreckliche Vergangene wiederaufleben lassen. Ein Riesenhai wie Megalodon – das war, soweit ich weiß, bis dato noch nicht da. Keine Ahnung, ob es den bereits in irgendeinem Sharknado-Teil vom Himmel geregnet hat. Fürs Big Budget pflügt der Allesfresser erstmals durchs chinesische Meer – und sollte aber angesichts der versenkten Gurke von Film schnellstmöglich wieder in die Erdgeschichte abtauchen. Das weiß der Zuseher natürlich in den ersten Minuten des Filmes noch nicht, da erfreut man sich sogar noch des gewieften Suspense-Faktors, wenn das Tier in der ersten halben Stunde noch nicht zu sehen ist. Gut gemacht, fast schon Spielberg, möchte man meinen. Das „Fast“ wächst sich aber zu einem niederschmetternden „Absolut nicht“ aus, angesichts eines Drehbuchs, das von Nasenspitze bis Schwanzflosse einfach nicht versteht, wie Spannungsbögen aufzubauen sind. Dem Möchtegern-Haithriller Meg liegt ein storytechnisches Konzept zugrunde, das anmutet wie eine Aneinanderreihung halb ausgearbeiteter Episoden, die dann mangels weiterführenden kreativen Inputs einfach aneinandergeknüpft wurden. In regelmäßigen Intervallen von sagen wir 20 Minuten sackt das bisschen Spannung auf den Nullpunkt ab, um sich erneut wieder hochzuarbeiten zu katastrophalen Ist-Zuständen Marke Mensch gegen Hai, die wir seit Spielbergs Der weiße Hai aus dem Jahre 1975 alle schon mal viel besser und innovativer gesehen haben. Boote kentern, irgendwer fällt irgendwo ins Wasser, entbehrliche Nebenrollen, die von der ersten Sekunde ihres Auftretens an das Stigma der Opferrolle tragen, werden relativ unblutig am Stück verzehrt. Offshore-Forschungsstationen wurden bereits mit weitaus kleineren marinen Killern spätestens ins Deep Blue Sea von Renny Harlin weitaus knackiger und fieser in die Mangel genommen.

Wäre es nicht der ungelenke, hanebüchene Patchwork-Plot des Films, dann wären es die halbgaren CGI-Effekte aus dem Diskonter, die mit 3D-Brille noch zusätzlich um einiges unschärfer und diffuser wirken. Brillanz ist was anderes, das Ausbleiben selbiger fügt sich aber nahtlos an das hölzerne Schauspiel der Protagonisten an, die wohl lieber bei Piranha 3D mitgewirkt hätten als bei dieser zahnlosen Produktion, für die sich ein Regisseur verantwortlich zeichnet, der Romanzen wie Während du schliefst in seinem Oeuvre hat. Dementsprechend genreverwirrt lässt er seine Schauspieler Dinge sagen, die wir aus billigen Asia-Soaps kennen (sofern man die überhaupt kennen will) und eiert über die algigen Planken eines unmotivierten Ökothrillers, bei dem man sich gewünscht hätte, der Peilsender für den Hai hätte bereits das Gift enthalten, das ihm injiziert werden soll. Das hätte allen ein früheres Ende beschert, auch wenn sich der konstante Filmcharakter Jason Statham als barfüßiger Held im Neopren, der anfangs ein bisschen an Terence Hill erinnert, halbgottgleich der 13ten Herkulesaufgabe nur zu gerne gegenüberstellt.

Meg ist eine ärgerliche Enttäuschung, auch wenn Unkenrufer gerne darauf plädieren, dass nichts anderes zu erwarten gewesen wäre. Oh doch, kann ich nur entgegnen. Das ganze Szenario hätte man ordentlich würzen können, so ein Urzeitmonster hätte schon Potenzial für überdimensionierten Tierhorror, der seine Zielgruppe nicht so schamlos unterschätzen müsste und Erwartungshaltungen durchaus untergraben könnte, ohne sich sinkende Besucherzahlen einzutreten. Trotz einiger weniger Schrecksekunden ist Turteltaub´s Hai-Ausflug so prickelnd wie ein Gratis-Cluburlaub mit zwangsbeglückender Heizdecken-Verkaufsshow. Trotz all der vielen Zähne, die da zubeißen, fehlt dem Machwerk jeglicher Biss.

Meg

Inherent Vice

DAS MODEL UND DER SCHNÜFFLER

4/10

 

inherentvice© 2014 Warner Bros.

 

LAND: USA 2014

REGIE: PAUL THOMAS ANDERSON

MIT JOAQUIN PHOENIX, JOSH BROLIN, OWEN WILSON, KATHERINE WATERSTON, REESE WITHERSPOON U. A.

 

Es gibt so dermaßen viele lesenswerte Bücher auf dieser Welt. So viele wirklich fesselnde Geschichten, die es wert sind, verfilmt zu werden. Von spannenden Krimis über unglaubliche, aber wahre Tatsachenromane bis zu detailliert ausgearbeiteten Utopien nach unserer Zeit. Aber nein, Paul Thomas Anderson greift zu der mit Abstand wohl uninteressantesten und belanglosesten literarischen Vorlage, bei der ich mich mit härtester Eigendisziplin dazu durchgerungen habe, den prätentiösen Murks bis zum Ende auszusitzen. Und wahrlich, es ist kaum zählbar, wie oft ich meine Gedanken bei diesem Film bändigen habe müssen, bevor sie irgendwohin in andere Bereiche des Erlebten oder noch zu Erlebenden abgeglitten wären. Inherent Vice ist wirklich harte Arbeit. Und das sicherlich nicht aufgrund der Geschichte, die der Film erzählt. Sondern aufgrund des Wunsches, dem Szenario nicht noch mehr sauer verdiente Lebenszeit zu opfern. Da drängt sich aber die Frage auf – wieso hab ich mir das angetan? Und wieso habe ich den Film nicht einfach vorzeitig beendet? Nein, das würde ich natürlich nicht tun, vor allem nicht, wenn ich eine Review wie diese schreiben möchte. Ich kann doch keinen halben Film beurteilen – oder sind im Filmjournalismus ganz andere Methoden usus? Stehen Kinoreporter ihre verordneten Filme bis zum Ende durch?

Zugegeben, es ist ein gutes Gefühl, wenn sich die Neon-Lettern des Abspanns von Inherent Vice in meinen Brillengläsern spiegeln. Da weiß ich, es ist vorbei. Und dabei hat Paul Thomas Anderson´s Krimigroteske nicht nur „natürliche Mängel“. Das ganze Kind mit dem Bade auszuschütten wäre irgendwie unfair. Denn schauspielerisch hat sich der Film nämlich gehörig ins Zeug gelegt. Ein Staraufgebot, da bekommt man feuchte Augen. Sogar einnehmende Gute-Laune-Bären wie Owen Wilson geben sich die Ehre. Absolut verführerisch und mit schwindelerregendem Sex-Appeal ausgestattet lässt Katherine Waterston, die wir eher in zugeknöpften Rollen aus Phantastic Beasts oder als Ripley-Verschnitt aus Alien: Covenant kennen, ungeniert die Hüllen fallen, da kann Jennifer Lawrence noch einiges lernen. Waterston strahlt so viel laszive Erotik aus, das hat zuletzt noch Sharon Stone geschafft. Die junge Dame ist ein Hingucker. Das ist der Backenbart von Joaquin Phoenix auch. Und ja, er brilliert in seiner Rolle. Aber wofür?

Ich habe die Vorlage von Pynchon natürlich nicht gelesen. Und nein, das werde ich auch nicht nachholen. Zu wenig Anreiz, das Ganze. Wer jetzt von wem in die Klapse gesteckt werden soll, und wer wann verschwindet, und wer dann wiederum am Verschwinden beteiligt ist, tangiert so wenig wie das neue Lippgloss von Paris Hilton. Gut, es gibt sicher jemanden, dem das wichtig ist, aber mir selbst geht die ganze Geschichte so ziemlich hinter dem Kinositz vorbei. Weder baut Inherent Vice irgendwelche Bezugspersonen auf, die das Geschehen wohl relevanter machen würden, noch bemüht sich Anderson auch nur irgendwie, sich auf gefällige Weise (und das ist im Kino bis zu einem gewissen Grad nicht verkehrt, gefällig zu sein) die Aufmerksamkeit des Publikums zu sichern. Viele Details erklären sich aus schnell gesprochenen Dialogen. Viele Namen kommen ins Spiel, eben auch nur verbalisiert. Passt man da einmal nicht auf – und ich habe vorhin schon erwähnt, wie schwer das war, dranzubleiben – geht’s einem so wie Privatdetektiv Larry Sportello, der den Auftrag hat, den Lover seiner Ex (eben diese K. Waterston) vor der Entmündigung durch dessen Gattin zu bewahren.

Sportello kennt aufgrund seines permanenten Stoned-Zustandes wohl kaum alle Namen. Den Durchblick hat er längst nicht, da bin ich noch in der ersten Halbzeit mit sattem Vorsprung mit dabei. Und ich war nicht mal bekifft. Aber vielleicht hätte ich das sein sollen. Dann wäre mir Inherent Vice nicht so dermaßen irrelevant erschienen. So nichtssagend in seiner gewollt aufgeplusterten Hippie-Reminiszenz, die mittlerweile auch keine Auszeichnung für eine Standing Alone-Idee mehr verdient. Alle Nase lang versucht ein Filmemacher, die Ära der Glockenhosen als schräges Kinovariete zu verkaufen. Dieser Versuchung ist schon David O. Russel mit American Hustle erlegen. Die Musik war gut, die Outfits auch – die Story flach wie Pizza Hawaii. So ergeht es auch Paul Thomas Anderson, der fraglos ein begnadeter Filmkünstler ist, der sich aber in seinem exorbitant gut fotografierten, aber hohlen Werk in eine Verklärung nostalgischer Coolness hineingeritten hat, aus der er satte zweieinhalb Stunden nicht mehr herausfindet.

Inherent Vice

Rampage

HALALI ZUM WILDLIFE-WRESTLING

5/10

 

rampage© 2000-2018 Warner Bros.

 

LAND: USA 2018

REGIE: BRAD PEYTON

MIT DWAYNE „THE ROCK“ JOHNSON, NAOMIE HARRIS, JEFFREY DEAN MORGAN, MALIN AKERMAN U. A.

 

Die Elternschaft aller Kinogeherinnen und Kinogeher wissen, wovon ich schreibe: Da will man einmal das Kinderzimmer betreten, und es geht nicht. Ein aussichtsloses Unterfangen. Der Spielteppich und die Wohnfläche darüber hinaus sind verwüstet. Im Zentrum des Wahnsinns ist gerade noch eine Stadt aus Bausteinen zu erahnen, die aber schon ziemlich mitgenommen aussieht. Dazwischen Figuren, denen die einen oder anderen Extremitäten fehlen. Und dann diese Dinos und Drachen eines bekannten deutschen Figurenherstellers, die alles breitgetreten haben. Zwischen all den Relikten einer sagenhaft aggressiven Zerstörungsorgie: Zufriedene, aber überreizte Kinder. Gut, der Tag war lang, ab ins Bett. Wer sich das so ungefähr vorstellen und gleich noch dazu die Antwort auf die Frage geben kann, wer das alles wieder aufräumen wird, darf erahnen, was beim neuen Film mit Dwayne „The Rock“ Johnson auf ihn zukommt. Und ja, es ist was großes. Aber so groß nun auch wieder nicht.

Rampage ist wie ein Kinderzimmer während und nach einer Spielzeugschlacht. Man muss auch wissen, das von einem Film, der sich Rampage nennt, nichts anderes zu erwarten ist als Rampage – nämlich Randale, Tobsucht, Amoklauf. Dabei versucht der Film sogar, dem Mutantentheater so etwas wie eine Einleitung voranzustellen. Was wäre da nicht einfacher, als die schon gefühlt unendlich oft vorgekaute Angstmacherei rund um unsere Gene einzuschreddern. Das Ausschlachten dieser Wissenschaft fernab jeglicher Realität ist deswegen so simpel, weil man das Ganze nicht zu verstehen braucht. Das Wort Gene an sich ist schon ein Schreckgespenst, da weiß ein jeder, dass sich da ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper in progress befindet und gewiss Kollateralschäden verursacht. Wunderbar einfach, eigentlich schon fertig, das Drehbuch. Eine sinistre Organisation mit ebenso sinistrem Personal – und der Spielteppich ist vorbereitet. Dwayne Johnson kann kommen – und er kommt. Und er ist so, wie wir ihn erwartet haben. Er ist auch nie anders. Eigentlich, und obwohl mir das eigentlich schon viel früher so richtig bewusst hätte werden sollen, hat Dwayne johnson von Schauspielerei nicht den blassesten Schimmer. „The Rock“ ist „The Rock“. Muss er denn in kopflastigem Method Acting die Essenz seiner Rollen spüren? Nein, das sollen andere machen. Und außerdem ist der wandelnde Kleiderschrank so einnehmend sympathisch, dass es reicht, einfach ihn selbst sein zu lassen. Also, wohlgemerkt: wenn Dwayne Johnson draufsteht, ist Dwayne Johnson drin. Und zumindest ich sehe ihm beim Praktizieren dieser einfachen Formel durchaus gerne zu.

Das lässt sich bei mir auch auf Monster ummünzen. Wer meine Reviews kennt, dem wird meine Liebe zu Kreaturen aller Art nicht verborgen geblieben sein. Die Tiermutanten in Rampage sind animationstechnisch wieder mal State of the Art. Wenn sich der Warzenschwein-Alligator durch Chicagos Häusermeer wühlt, der große böse Wolf einen auf Stachelschwein macht oder der Albino-Primat in einer modernisierten Version des guten alten King Kong alles auf die Spitze treibt, können Genre-Liebhaber durchaus vergünglichen Momenten beiwohnen. Klarer Fall von Kaiju-Kino, wie es der südostasiatische Mainstream gerne sieht. Rundherum aber registriere ich weitgehend tote Hose, überraschungsfrei und unfreiwillig trivial. Nichts gegen Trash, noch dazu Edeltrash, das ist die King Kong-Hommage im Stile eines Roland Emmerich von vornherein, und das weiß das Publikum auch. Allerdings scheint es so, als wäre das unausgewogen getimte, dröhnende Krawallkino noch mehr in Richtung Unfug abgeglitten als von den Machern beabsichtigt. Zum Haareraufen, wenn zum Beispiel der Gorilla seine Ernährung umstellt. Vergnüglich wiederum, wenn „Watchman“ Jeffrey Dean Morgan als Süffisanz in Person das Klischee des FBI-Agenten karikiert. Na gut, zum Glück muss ich dann Chicago nicht wieder aufräumen, sondern nur den samtbezogenen Sitzplatz im Kino. Und vielleicht das Kinderzimmer.

Rampage